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YB stellt seinen Trainer vor
«Ich will aktiven, dominanten Fussball spielen lassen»

Mit Raphael Wicky soll bei YB der Erfolg zurückkehren.
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Die YB-Woche beginnt mit einem Transfer – aber nicht mit dem, den alle erwarteten: Filip Ugrinic wechselt nach Bern – und alle fragen sich: Wann kommt der Trainer? Die YB-Woche geht weiter mit einem Transfer – aber nicht dem, den alle erwarteten: Cedric Itten wechselt nach Bern – und alle fragen sich: Wann kommt der Trainer? Die YB-Woche steht in ihrem vierten Tag, Raphael Wicky ist als neuer Trainer verpflichtet – und viele fragen sich: Was kommt da zu auf die Young Boys? 

Der 45-jährige Oberwalliser ist seit Wochen einer der meistgenannten Kandidaten für einen der begehrtesten Posten im Schweizer Clubfussball, der verfügbar war, sobald im Mai klar wurde, dass Interimstrainer Matteo Vanetta nach durchzogenen Resultaten als Dauerlösung schlecht vermittelbar sein würde. YB sah sich um, führte Gespräche, nebst Wicky auch mit Marc Schneider und Thomas Stamm. Der eine ging zu Greuther Fürth in die 2. Bundesliga, der andere ist noch beim SC Freiburg, vielleicht aber bald sonstwo in Deutschland unter Vertrag.

Vanetta fällt auch als Assistent weg

Zehn Monate nach seinem Abgang in Chicago bei Fire und dem Clubprojekt, bei dem der frühere FCB-Sportchef Georg Heitz mitwirkt, hat Wicky wieder einen Job, vier Jahre nach seinem Aus beim FC Basel. Als Wicky ging, kam YB auf – im Sommer 2018 war er nicht nur mit dem FCB entthront, YB liess dem damaligen Titel auch drei weitere folgen. Zu diesem Erfolg muss er mit den Young Boys zurückfinden. Wicky wird daran gemessen werden, ob er es mit YB schafft, den Titel wieder zurück zu holen. Im YB-Anhang wird er sich mit seiner Vergangenheit beim FCB die eine oder anderen Sympathie womöglich etwas länger erarbeiten müssen. 

Bei der Vorstellung am Donnerstagmittag sagt Wicky, er sei stolz, neuer YB-Trainer zu sein und freue sich auf die Challenge. «Ich will aktiven, dominanten Fussball spielen lassen und Leidenschaft entfachen.» Er habe nach den Gesprächen nicht lange gebraucht, zuzusagen. Die Personen verfolgten die gleiche Philosophie wie er. Wer Wickys Assistenztrainer wird, ist noch nicht klar – Vanetta wird es nicht sein, er möchte keine Funktion mehr in der ersten Mannschaft haben.

Bereits vor einem Jahr bemühte sich der YB-Sportverantwortliche Christoph Spycher um Wicky, der damals noch bei Chicago und dem früheren Basler Sportchef Georg Heitz unter Vertrag war. Wicky war damals ein Thema, der Deutsche Alexander Blessin ein Top-Kandidat – Trainer wurde David Wagner. Und jetzt? Ist Wicky doch noch da. Unterschrieben hat er für zwei Jahre.

Die Young Boys bekommen mit ihm viel in einem: Einen bekannten Namen, eine gewisse Weltläufigkeit, die Erfahrung eines Trainers im Nachwuchsbereich. Sie bekommen mit Wicky aber auch eine Ungewissheit, die bei vielen Kandidaten mitschwingt: Wie gut passt er zum Team?

Spycher: ein Weggefährte, aber kein Freund

Die Voraussetzungen für eine passende Liaison sind nicht so schlecht. Als Spieler und Trainer war Wicky in vier verschiedenen Ländern tätig, er hat sich in seiner Karriere Französisch, Englisch, Spanisch und Italienisch angeeignet, er musste sich, erst als Spieler, später als Trainer, auf immer wieder neue Situationen einstellen, besitzt eine gewisse Anpassungsfähigkeit, hat in sieben verschiedenen Städten gelebt, ist mit einer Amerikanerin verheiratet. Das Chamäleon aus dem Oberwallis. 

Seine Werte, sagt Wicky, sagt aber auch Christoph Spycher, die hätten sich nicht verändert: Bodenständigkeit, Loyalität, Gründlichkeit. Es sind Eigenschaften, die an den Fussballer Wicky erinnern – genau so wie an den Fussballer Spycher. Der Walliser war Aufbauer, der Könizer Linksverteidiger, zusammen spielten sie an der EM 2004, der WM 2006, liefen insgesamt 17-mal gemeinsam für die Schweiz auf. 

In der Nationalmannschaft «streifte» Wicky auch Steve von Bergen, sieben Jahre ist er älter als der Neuenburger, und es zählt zu den feinen Eigenheiten des Fussballs, dass von Bergen damals der Neuling in der Nati war – und heute als neuer YB-Sportchef Wickys Vorgesetzter ist. 

Taktisch hat Wicky bewiesen, dass er offensiv und vor allem auch variabel spielen lassen kann. Mit dem FC Basel vermochte er in der Champions League im Herbst 2017 zu beeindrucken, bespielte die Gegner in der Gruppenphase mit unterschiedlichen Konzepten und scheiterte im Achtelfinal an Manchester City und Pep Guardiola. Fragezeichen äussern Beobachter beim Durchsetzungsvermögen. Es könnte bei YB wegweisend sein, wer Wicky als Assistent zur Seite gestellt wird. Vanetta wird es nicht sein, er wird keine Funktion mehr in der ersten Mannschaft haben. An der Seite des eher diplomatischen, sanften Wicky wäre ein Co-Trainer mit härteren Zügen denkbar – ob und wie es mit Harald Gämperle bei YB weitergeht, ist noch unklar. 

Trainingsbeginn ist bei YB am 14. Juni. Bis dahin bleibt Zeit, um sich gemeinsam über die Kaderliste zu beugen – bei der von Spycher und von Bergen angeschlagenen Kadenz in punkto Transfers sind die nächsten Mutationen gut vorstellbar.

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