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Eine epische Rivalität
Nadal vs. Federer – das sind ihre sieben grössten Duelle

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Als sich Roger Federer vor zwei Jahren am Laver-Cup in London von der Tennisbühne verabschiedete, spielte er seine letzte Partie im Doppel mit Rafael Nadal. Das Foto der beiden, wie sie danach händchenhaltend auf der Bank sitzen und weinen, ging um die Welt. Während Jahren hatten sie zuvor aber auf unterschiedlichen Seiten des Netzes gekämpft und die Tennisfans mit grossartigen Duellen verwöhnt. Ein Ranking ihrer besten sieben Begegnungen:

Wimbledon 2008, Final

Nadal s. Federer 6:4, 6:4, 6:7, 6:7, 9:7

epa01406449 Rafael Nadal of Spain (R) poses with the winner's trophy following his victory over Roger Federer of Switzerland (L) in their men's final for the Wimbledon Championships at the All England Lawn Tennis Club, in London, Britain, 06 July 2008. (KEYSTONE/EPA/VASSIL DONEV)

Für viele das beste Tennisspiel der Geschichte. Wohl auch, weil so viel auf dem Spiel steht. 2006 und 2007 hat Roger Federer seinen grossen Rivalen im Wimbledon-Final nochmals zähmen können, 2008 stösst ihn Rafael Nadal nach fünf Titeln in Serie vom Thron. Noch gezeichnet von Paris, wo ihn der Spanier 6:1, 6:3, 6:0 deklassiert hat, startet Federer verhalten und verliert die ersten zwei Sätze. Während einer Regenpause erinnert ihn seine Frau Mirka in einer Motivationsrede daran, wer er eigentlich sei. Er kämpft sich zurück, wehrt drei Matchbälle ab und gewinnt die nächsten beiden Sätze – ehe er im fünften in der Dämmerung doch noch das entscheidende Break kassiert. Nadal betonte mehrmals, dass dies sein schönster Sieg überhaupt sei. Der US-Journalist Jon Wertheim widmete jener Partie ein Buch («Strokes of Genius») und eine TV-Doku.

Australian Open 2017, Final

Federer s. Nadal 6:4, 3:6, 6:1, 3:6, 6:3

Switzerland's Roger Federer, right, is congratulated by Spain's Rafael Nadal, after Federer won the men's singles final at the Australian Open tennis championships in Melbourne, Australia, Sunday, Jan. 29, 2017.(AP Photo/Dita Alangkara)

Für die meisten Federer-Fans sein schönster Sieg überhaupt. Nach sechsmonatiger Verletzungspause auf die Tour zurückgekehrt, weiss der Schweizer zunächst nicht, wo er steht. Doch er übersteht am Australian Open Runde um Runde und fordert im Final schliesslich seinen ewigen Rivalen. Als Federer im fünften Satz 1:3 in Rückstand gerät, vermuten viele, es laufe wie immer. Doch dann spielt Federer gross auf, punktet vor allem immer wieder mit seiner Rückhand, gesteht Nadal kein Game mehr zu. Damit feiert er seinen ersten Grand-Slam-Titel seit Wimbledon 2012 und lanciert seinen goldenen Karriereherbst mit zwei weiteren Grand-Slam-Titeln in Wimbledon 2017 und Melbourne 2018. Der Schlüssel für Federer: dass er seine Rückhand aggressiver spielt und so Nadal in den Ballwechseln gegen dessen überrissene Vorhand keine Vorteile mehr zugesteht.

Miami 2005, Final

Federer s. Nadal 2:6, 6:7, 7:6, 6:3, 6:1

UNITED STATES - APRIL 03:  Tennis: NASDAQ 100 Open, Closeup of CHE Roger Federer (L) and ESP Rafael Nadal (R) victorious with trophy after finals match at Crandon Park, Key Biscayne, FL 4/3/2005  (Photo by Caryn Levy/Sports Illustrated via Getty Images)

In ihrem ersten Duell, 2004 ebenfalls in Miami, überraschte der Spanier den Weltranglistenersten und schlug ihn in zwei Sätzen. Wobei Federer damals kränkelte. In ihrer zweiten Begegnung muss der Schweizer alle seine Kräfte mobilisieren, um Nadal zu schlagen. Er verliert die ersten beiden Sätze, kämpft sich dann aber noch zum Sieg. Doch bereits da wird klar, dass ihm da im Mallorquiner ein ernst zu nehmender Konkurrent erwächst. Die Bälle fliegen mit einem ungewohnten Drall auf ihn zu, er hat Mühe damit, sie zu kontrollieren – vor allem mit der Rückhand. Gut zwei Monate später gewinnt Nadal mit 19 Jahren und 2 Tagen erstmals das French Open. Ein Star ist geboren.

Wimbledon 2007, Final

Federer s. Nadal 7:6, 4:6, 7:6, 2:6, 6:2

Switzerland's Roger Federer, left, holds the trophy and Rafael Nadal the runners up plate, after Federer won his fifth consecutive Men's Singles Championship on the Centre Court at Wimbledon, Sunday July 8, 2007.(AP Photo/Anja Niedringhaus) ** EDITORIAL USE ONLY **

Federer winkt die Egalisierung des Rekords von Björn Borg von fünf Wimbledon-Titeln in Serie. Der Druck ist gross, und Nadal spielt im Final stark auf und bedrängt den Schweizer. Seit seine Siegesserie in Wimbledon begonnen hat, muss Federer erstmals über fünf Sätze gehen. Letztlich setzt er sich dank seinen Vorteilen beim Aufschlag und seiner mentalen Stärke nochmals knapp durch. Als er im fünften Satz das Break geschafft hat, eilt er davon. Nadal ist untröstlich und weint in der Garderobe, weil er denkt, dies sei seine beste Chance gewesen, Wimbledon zu gewinnen. Er irrt. Im nächsten Jahr stösst er Federer vom Thron.

Australian Open 2009, Final

Nadal s. Federer 7:5, 3:6, 7:6, 3:6, 6:2

 Spain's Rafael Nadal, left,  hugs Switzerland's Roger Federer during the awarding ceremony after winning the Men's singles final match at the Australian Open Tennis Championship  in Melbourne, Australia, Sunday, Feb. 1, 2009.  (AP Photo/Rick Stevens)

Nadal musste sich im Halbfinal gegen seinen Landsmann Fernando Verdasco über 5 Stunden und 14 Minuten kämpfen, derweil sich Federer 24 Stunden länger ausruhen konnte vor dem Endspiel. Doch der unermüdliche Spanier lässt sich davon nicht beeindrucken und ringt Federer in fünf Sätzen nieder. Dabei ist er im Finish erstaunlicherweise der Frischere. Federer verpasst es in Melbourne vorerst, den Rekord an Grand-Slam-Titeln von Pete Sampras (14) zu egalisieren, und bricht bei der Siegerzeremonie in Tränen aus. Nadal tröstet ihn und sagt, das werde er schon noch schaffen. In der Tat: In Paris und in Wimbledon gewinnt Federer in jenem Jahr seine Grand-Slam-Titel 14 und 15.

Roland Garros 2011, Final

Nadal s. Federer 7:5, 7:6, 5:7, 6:1

Spain's Rafael Nadal, right, and  Switzerland's Roger Federer pose with their trophies after the men's final match for the French Open tennis tournament at the Roland Garros stadium, Sunday, June 5, 2011, in Paris.  (AP Photo/Lionel Cironneau)

Federer hat in einem hochklassigen Halbfinal die Siegesserie von Novak Djokovic bei 43 Partien gestoppt und steigt selbstbewusst in seinen vierten Pariser Final gegen Nadal. Er bedrängt den Sandkönig so hart wie noch nie unter dem Eiffelturm und muss sich doch in vier Sätzen geschlagen geben. Nadal gewinnt alle sechs Duelle gegen Federer in Paris und wird an der Stätte seiner grössten Erfolge überhaupt nur von drei Spielern geschlagen: von Robin Söderling (2009), Novak Djokovic (2015, 2021) und Alexander Zverev (2024). Seine Matchbilanz in Roland Garros: 112 zu 4.

Wimbledon 2019, Halbfinal

Federer s. Nadal 7:6, 1:6, 6:3, 6:4

Switzerland's Roger Federer, right, greets Spain's Rafael Nadal after beating him in a Men's singles semifinal match on day eleven of the Wimbledon Tennis Championships in London, Friday, July 12, 2019. (Adrian Dennis/Pool Photo via AP)

Das letzte Duell der beiden Tennis-Titanen: Kurz vor seinem 38. Geburtstag spielt Federer in Wimbledon nochmals gross auf und ringt Nadal in vier Sätzen nieder. Wobei der Spanier so hart auf den Ball schlägt wie noch nie, weil er defensiv nicht mehr so stark ist wie früher und längere Ballwechsel vermeiden will. Die beiden verwöhnen die Zuschauer so mit spektakulären Punkten, wobei Federer etwas solider ist. Er gewinnt sieben der acht letzten Begegnungen gegen Nadal und verbessert so seine Bilanz gegen ihn auf 16:24. Im Wimbledon-Final hat er zwei Tage später gegen Djokovic seine Hand schon am Pokal, verpasst aber bei 8:7 und 40:15 bei eigenem Aufschlag zwei Matchbälle und verliert noch.