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Rad-WM in Zürich
Als Stefan Küng im Ziel einfährt, gibts ein Donnerwetter

Rad WM Zürich 2024, Stefan Küng wird sechster, Zürich Sechseläutenplatz, 22.9.2024, Foto Dominique Meienberg
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«Wer ist denn das? Ist der wichtig?» Die Frage der Zuschauerin im Zielraum lässt sich klar mit Ja beantworten: Kurz nach 17 Uhr überquert Stefan Küng, der Schweizer Favorit im heutigen Zeitfahren der Männer, beim Sechseläutenplatz die Ziellinie.

Das Publikum ist ausser sich, jubelt lauthals und schlägt mit den Händen gegen die Plastikpaneele an den Absperrgittern. Wie ein Donnergrollen schallt das Geräusch über den Platz.

Das Rennen ist der erste Höhepunkt der Rad-WM in Zürich, die noch bis kommenden Sonntag dauern wird.

Wenig Grossleinwände, viele Spielereien

Entsprechend gross war der Andrang an diesem ersten Renntag bei bestem Wetter. Zumindest im Zielraum beim Bellevue. Dort drängen sich schon am frühen Nachmittag die ersten Schaulustigen und verfolgen das Zeitfahren der Frauen.

Rad Weltmeisterschaft Zürich 2024, Begrüssung und Eröffnung durch die Stadtpräsidentin Corine Mauch, Sechseläutenplatz, 21.9.2024, Foto Dominique Meienberg

Wobei hier eigentlich nur das Ende des Rennens zu sehen ist. Die Grossleinwand, auf welcher die Fahrten der Radelite live übertragen wurde, war nur von der Fanzone aus gut sichtbar – und dort konnte nur hin, wer ein Ticket hat.

Eine bessere Möglichkeit, die Rennen des Tages in Gänze mitzuverfolgen, gab es in der Stadthausanlage beim Bürkliplatz, wo nicht nur eine Grossleinwand, sondern auch eine gemütliche Lounge mit Bildschirmen aufgebaut war. Vor allem für Familien mit kleinen Kindern der beste Ort an diesem Sonntag.

Glockengebimmel wie auf der Alpweide

Überall gab es was zu sehen oder auszuprobieren. Eine Runde mit dem Velo, dem Like-a-bike oder dem Trottinett über einen Mini-Pumptrack, ein Velorennen im virtuellen Raum oder ganz einfach eine Glace oder einen Hotdog. Alles da, was die kleinen «Gümmeler» freut.

Die Kunstradfahrerinnen stehlen am Bürkliplatz den Rennprofis kurz die Show.

Irgendwann dreht sogar eine Gruppe Kunstradfahrerinnen ihre Pirouetten auf dem «für diese Sportart sehr ungünstigen Boden», wie der Speaker immer wieder betont. «She’s a maniac on the floor» tönt es dazu aus den Boxen, der Geruch von Bratwurst und Kebab liegt in der Luft, und von überallher ertönen Glocken, die gratis an die kleinen Radfans abgegeben wurden. Fast ein wenig so, als wäre man auf einer Alpweide.

Am späten Nachmittag ist die Klimax dann erreicht. Erste Kinder schlafen erschöpft in den Armen ihrer Eltern ein, andere lassen sich gähnend durch den Trubel ziehen, mehrheitlich in Richtung Zuhause. Die Rad-WM ging zumindest auf dem Bürkliplatz fast ein wenig vergessen. Aber es war ja auch erst der Anfang.