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Putschversuch in Weissrussland?
Putin informiert USA über vereiteltes Attentat auf Lukaschenko

In einem vom belarussischen Präsidialamt verbreiteten Video machte Lukaschenko ausländische Geheimdienste, «wahrscheinlich die CIA und den FBI» aus den USA, dafür verantwortlich.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach Angaben aus Moskau seinen US-Kollegen Joe Biden bei einem Telefonat über ein vereiteltes Attentat auf den Machthaber von Belarus, Alexander Lukaschenko, informiert.

Das bestätigte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der Agentur Interfax zufolge. Einer der festgenommenen Verdächtigen soll auch die US-Staatsbürgerschaft haben. Nach Darstellung Lukaschenkos sollen etwa ausländische Geheimdienste hinter dem geplanten Umsturz stecken. Putin und Biden hatten vor gut einer Woche miteinander telefoniert.

Der belarussische Geheimdienst KGB wirft dem Mann und einem anderen Verdächtigen vor, einen bewaffneten Aufstand vorbereitet zu haben. Sie sollen demnach auch geplant haben, Lukaschenko und seine Familie zu töten. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Die Opposition in Belarus nannte diese Darstellung «Anzeichen einer Provokation» der Geheimdienste. Der Kreml in Moskau verurteilte Pläne, den Staatschef des Nachbarlandes töten zu wollen.

Lukaschenko hatte immer wieder Angst in der Bevölkerung geschürt und der Opposition vorgeworfen, einen gewaltsamen Umsturz zu planen. Mit Blick auf die Massenproteste gegen ihn hatte er auch mal gesagt, es sei eine Revolution wie im Nachbarland Ukraine verhindert worden.

Oppositionsführerin: «Russische und weissrussische Provokation»

Nach der weithin als gefälscht geltenden Präsidentenwahl im August vergangenen Jahres hatten zeitweise Hunderttausende Menschen den Rücktritt Lukaschenkos und Neuwahlen gefordert. Nachdem in den ersten Monaten nach der Wahl wöchentlich zehntausende Menschen auf die Strasse gegangen waren, verlor die Bewegung zuletzt an Zulauf. Grund dafür war auch das brutale Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen friedliche Demonstranten. Mehrere Protestteilnehmer wurden getötet, hunderte weitere wurden zu teils langen Haftstrafen verurteilt.

Die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja erklärte aus ihrem Exil in Litauen, bei den von den belarussischen Behörden gemeldeten Vorfällen handle es sich um eine «Provokation der russischen und belarussischen Sicherheitskräfte», in die auch Bürger von Belarus und aus den USA verwickelt worden seien.

Die EU erkennt Lukaschenko nicht als Präsidenten an. Er stützt sich aber nach wie vor auf Russland als wichtigsten Verbündeten.

SDA