AboInterview über traumatisierte Menschen«Unsere Patienten werden auch als Simulanten hingestellt»
In der Tagesklinik für Traumafolgestörungen in Winterthur werden Menschen behandelt, die Schreckliches erlebt haben. Der Oberarzt und die therapeutische Leiterin wünschen sich mehr Aufklärung.
Wer sind die Menschen, die bei Ihnen Hilfe suchen?
Christoph Jans: Die meisten tragen ihr Trauma seit der Kindheit mit sich herum. Nicht bei allen treten die Symptome aber im selben Alter auf. Unsere Patienten sind meist zwischen 20 und 65 Jahre alt mit Schweizer Nationalität, eher weiblich.
Ronja Dieterle: Typischerweise handelt es sich um im Alltag funktionierende Menschen, erfolgreich im Job oder in der Familie. Sie sind oder wirken zumindest wahnsinnig kompetent, auch recht perfektionistisch. Vielen würden wir ihre Erlebnisse nie ansehen. Sie stellen hohe Anforderungen an sich.