Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Ärger bei US-Zeitung
Prominente Autorin verlässt aus Protest gegen Bezos die «Washington Post»

Bildschirm zeigt das Logo der Washington Post, begleitet vom Motto ’Democracy Dies in Darkness’. Über 75.000 digitale Abonnenten haben seit der Ankündigung von Jeff Bezos zur Umstrukturierung des Meinungsteils gekündigt. (1. März 2025, Hongkong, China)
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Die langjährige «Washington Post»-Kolumnistin Ruth Marcus hat die Zeitung aus Protest gegen die immer grössere Einflussnahme von Eigentümer Jeff Bezos auf die redaktionelle Arbeit verlassen. 

«Ich liebe die Post», schrieb Marcus in einer E-Mail an Kollegen, die mehreren US-Medien vorlag. Es breche ihr das Herz, das Traditionsblatt nach mehr als 40 Jahren zu verlassen. Die «Washington Post» gehört seit dem Jahr 2013 dem Gründer des Versandriesen Amazon und Multimilliardär Bezos.

Auslöser für den Schritt sei die Entscheidung von Herausgeber William Lewis gewesen, eine Kolumne nicht zu drucken, in der Marcus ihre «Besorgnis über die neu angekündigte Richtung» des Meinungsressorts zum Ausdruck brachte. 

Bezos hatte im Februar angekündigt, dass der Schwerpunkt des Ressorts künftig auf «persönlichen Freiheiten und freien Märkten» liege. Gegensätzliche Standpunkte würden der «Veröffentlichung durch andere» überlassen.

Sorge um redaktionelle Unabhängigkeit

Diese neue Linie drohe, «das Vertrauen der Leser zu zerstören, dass Kolumnisten schreiben, was sie denken, und nicht, was der Eigentümer für akzeptabel hält», wurde Marcus in den Berichten zitiert. Die Freiheit von Autorinnen und Autoren, Themen selbst zu wählen, werde «gefährlich ausgehöhlt». 

Eine Sprecherin der «Washington Post» teilte mit, die Zeitung sei «dankbar für Ruths bedeutende Beiträge». «Wir respektieren ihre Entscheidung zu gehen und wünschen ihr das Beste.»

Vor der US-Wahl im November hatte Bezos sich gegen eine bereits verfasste Wahlempfehlung für Donald Trumps Kontrahentin Kamala Harris entschieden und damit Kritik innerhalb der Redaktion und in der Leserschaft ausgelöst.

DPA/aeg