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Probefahrt
Jetzt kommt der erste Elektrokombi aus Europa

Mit bis zu 1634 Liter Stauraum bietet der elektrische Peugeot E-308 SW fast gleich viel Platz wie sein Pendant mit Verbrennungsmotor.
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Jeder fünfte Neuwagen in der Schweiz ist inzwischen ein Elektroauto – und der Stromermarkt wächst weiter. Im zu Ende gehenden Jahr nahm der Anteil der Verkäufe an batterieelektrischen Fahrzeugen per Ende November im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um weitere 36,5 Prozent zu. 2024 wird nun eine Reihe an kleinen und kompakten E-Autos auf den Markt kommen, die für weiteren Schwung sorgen werden – denn endlich kommen auch E-Kombis auf die Strasse. Das ist wichtig, trotz des anhaltenden SUV-Booms. Denn Kombis werden nach wie vor sehr gern gekauft, und bisher ist das Angebot an Modellen mit Elektroantrieb sehr überschaubar.

Zwar ist in der Schweiz mit dem chinesischen MG5 bereits ein Elektrokombi erhältlich, allerdings nur via Direktimport. Mit einer WLTP-Reichweite von 400 Kilometern, einem Ladevolumen von 479 bis 1367 Litern und einem Preis von 34’900 Franken ist der Chinese ein Schnäppchen, doch an der Ladesäule muss man sich gedulden – da lädt der MG nämlich nur mit 87 kW. Auf dem anderen Ende der Skala steht der Porsche Taycan Sport Turismo, den man mit seinem Shooting-Brake-Heck auch zu den Kombis zählen kann, der allerdings mit einem Einstiegspreis von 105’200 Franken nur für wenige erschwinglich ist.

Ein neuer Elektromotor

Der Stellantis-Konzern mit seinen 14 Marken, darunter Peugeot, Citroën, Opel, Fiat und DS, macht nun Nägel mit Köpfen und bringt jetzt zwei lange angekündigte E-Kombimodelle auf den Markt: den Peugeot E-308 SW sowie den baugleichen Opel Astra Electric Sports Tourer. Der Peugeot stand nun zu ersten Probefahrten bereit – er rollt im März zu den Schweizer Händlern und kostet ab 44’250 Franken, was ein fairer Preis für einen 4,63 Meter langen Elektrokombi ist. Die technische Basis ist die bekannte E-Plattform von Stellantis, die bereits in verschiedenen Modellen der Konzernmarken eingesetzt wird. Allerdings kommt beim E-308 (und auch beim Astra) nun ein komplett neuer E-Motor zum Einsatz, der mit 115 kW/156 PS sowie 260 Nm Drehmoment die Vorderachse antreibt und so für recht flottes Vorankommen sorgt. Die volle Leistung gibt es allerdings nur im Sportmodus, im Eco-Programm wird die Leistung spürbar reduziert, um mehr Reichweite zu generieren.

Mittelpunkt im kantig gezeichneten Cockpit ist der 10-Zoll-Touchscreen, unter dem sich eine Touchfläche mit fünf sogenannten i-Toggles befindet.

Der Eco-Modus ist aber sehr willkommen, denn mit einer nutzbaren Kapazität von 51 kWh ist der im Fahrzeugboden verbaute Akku nicht gerade üppig dimensioniert. Gemäss WLTP-Zyklus sollen damit 409 Kilometer möglich sein, auf der Probefahrt bei frühlingshaften Temperaturen rund um Barcelona zeigte die Bordelektronik 320 Kilometer Reichweite an – da wird man bei uns im Winter froh sein um jeden zusätzlichen Kilometer. Eine serienmässige Wärmepumpe hilft, die Reichweite zu optimieren. Und auch im Eco-Modus kann man locker im Verkehr mitschwimmen, bei Überholvorgängen bergauf wünscht man sich allerdings etwas mehr Spritzigkeit. Geladen wird mit maximal 100 kW an der Schnellladesäule, mit Wechselstrom sind 11 kW möglich.

Gutes Platzangebot

Die vergleichsweise kleine Batterie hat aber auch Vorteile. Sie ist günstiger, was den Preis des Autos nach unten drückt, und sie fällt weniger stark ins Gewicht: Mit rund 1,8 Tonnen bringt der E-308 SW nämlich weit weniger auf die Waage als manch gleich grosser E-SUV. Das ist während der Fahrt spürbar, denn der Kombi fährt sich agil und leichtfüssig, liegt angenehm straff auf der Strasse und bietet einen guten Fahrkomfort. Die Sitze sind bequem, auch auf der Rückbank ist das Platzangebot gut und an Ausstattung ist alles da, was es braucht, eine ganze Armada moderner Assistenzsysteme inbegriffen. Wichtig bei einem Kombi ist natürlich der Kofferraum. Die Elektrovariante bietet dabei nicht ganz den Laderaum des 308 SW mit Verbrennungsmotor – die Einbusse von 60 Litern ist aber verschmerzbar, denn es bleiben noch immer üppige 608 Liter übrig, die mit umgeklappten Rücksitzen auf 1634 Liter ansteigen.

Mittelpunkt im kantig gezeichneten Cockpit ist der 10-Zoll-Touchscreen, unter dem sich eine Touchfläche mit fünf sogenannten i-Toggles befindet, auf denen man den Direktzugriff auf ein bevorzugtes Menü abspeichern kann. Das markentypische i-Cockpit, das aus einem winzigen Lenkrad und hoch dahinter platzierten Digitalanzeigen besteht, ist weiterhin nicht ideal, weil je nach Körpergrösse das Lenkrad die Anzeigen verdecken kann – dann bringt auch der neue 3-D-Effekt des Bildschirms nichts. Ein Head-up-Display wäre besser. Aussen sind kaum Unterschiede zu den Modellen mit Verbrennungs- oder Plug-in-Hybridantrieb auszumachen.

Es ist höchste Zeit, dass nun die ersten europäischen E-Kombis auf den Markt kommen. An der Dominanz der SUV wird auch der Peugeot E-308 SW nichts ändern können, doch es ist erfreulich, dass es nun endlich auch bei den Stromern Alternativen dazu gibt. Auch die Konkurrenz wird bald nachziehen – und so dürften die Elektroautos in den hiesigen Absatzzahlen auch weiterhin zulegen.

Obwohl er keine Auspuffrohre hat, sind am Heck zwei Endrohrblenden angedeutet.