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Nach Flucht aus Sri Lanka
Präsident Rajapaksa ist offiziell zurückgetreten

Gotabaya Rajapaksa hat nach seiner Flucht ausser Landes offiziell seinen Rücktritt eingereicht.
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Sri Lankas ausser Landes geflüchteter Präsident Gotabaya Rajapaksa ist am Freitag offiziell zurückgetreten. Parlamentspräsident Mahinda Yapa Abeywardena verkündete in der Hauptstadt Colombo, er habe das formelle Rücktrittsschreiben per Post erhalten und akzeptiert. Nach Angaben seines Büros hatte Rajapaksa das Schreiben am Donnerstagabend bereits per E-Mail geschickt.

Infolge der beispiellosen Massenproteste gegen die Staatsführung in Sri Lanka hatte sich Rajapaksa am Mittwoch gemeinsam mit seiner Frau in einer Militärmaschine auf die nahe gelegenen Malediven abgesetzt. Demonstranten hatten zuvor den Präsidentenpalast sowie andere Regierungsgebäude gestürmt und Rajapaksas Rücktritt gefordert. Am Donnerstag flog der faktisch bereits entmachtete Staatschef nach Singapur weiter.

Schlimmste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten

Rajapaksas’ Entscheidung, die Flucht zu ergreifen, ohne zurückzutreten, hatte Sri Lanka für mehr als 36 Stunden in einen politischen Schwebezustand versetzt. Nun soll der während Rajapaksas Abwesenheit geschäftsführende Präsident und Premierminister Ranil Wickremesinghe nochmals als Interimspräsident vereidigt werden. Am Samstag soll sich das Parlament treffen, um ein Datum für die Wahl eines neuen Präsidenten zu bestimmen.

Sri Lankas Premierminister Ranil Wickremesinghe soll als Interimspräsident vereidigt werden (12. Juni 2022).

Der Inselstaat südlich von Indien mit seinen etwa 22 Millionen Einwohnern durchlebt die schlimmste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten. Es mangelt an Treibstoff, Gas zum Kochen, Medikamenten und Lebensmitteln. Die Gründe dafür sind vielfältig: Zu nennen sind vor allem wirtschaftliches Missmanagement sowie fehlende Einnahmen aus dem Tourismus besonders infolge der Corona-Pandemie. Dem stark verschuldeten Land fehlt das Geld, um wichtige Güter zu importieren. Als Folge der Verknappung wichtiger Güter und stark gestiegener Preise protestierten Zehntausende Menschen gegen die politische Führung.

Die Regierung von Singapur bestätigte, dass Rajapaksa kein Asyl in ihrem Land beantragt hat. Sein endgültiger Aufenthaltsort bleibt unbekannt.

SDA/lif