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Angriff auf Revolut und Co.
Postfinance braucht für ihre Smartphone-Bank Hilfe

Eine neue Postfinance-App soll der Bank zu mehr Kunden verhelfen. 
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Die Konkurrenz hat derzeit die Nase vorn. Die Onlineanbieter wie Revolut, Neon und Yapeal oder die neue Banking-App CSX der Credit Suisse sind schon auf dem Markt. Die Idee: Kunden können die wichtigsten Finanzgeschäfte in einer einfachen App erledigen. Die Postfinance arbeitet schon seit einiger Zeit an einem vergleichbaren Produkt, droht nun aber abgehängt zu werden. Damit das nicht passiert, geht die Postbank eine Partnerschaft mit der Westschweizer Onlinebank Swissquote ein. Zusammen wollen die beiden Banken zu Beginn des kommenden Jahres eine neue Banken-App lancieren. Das neue Angebot wird wohl eine Bezahlkarte und eine App umfassen.

«Im Rahmen unserer Kooperation mit Swissquote werden wir etwas früher am Markt sein, als das im Alleingang der Fall gewesen wäre.»

Johannes Möri, Postfinance-Sprecher

Kommt Postfinance damit nicht zu spät? Natürlich sei es wichtig, dass die Bank so rasch wie möglich mit einem ersten Angebot am Markt präsent sei, heisst es bei Postfinance. Durch die Zusammenarbeit mit Swissquote soll nun das Tempo steigen. «Im Rahmen unserer Kooperation mit Swissquote werden wir etwas früher am Markt sein, als das im Alleingang der Fall gewesen wäre», so Postfinance-Sprecher Johannes Möri. Entscheidend für den Erfolg der App sei, dass das Angebot beim Funktionsumfang oder der Benutzerfreundlichkeit neue Massstäbe setze. Die Bank will mit zwei Dingen punkten können: mit Swissness und einem möglichst breiten, digitalen Angebot.

Der britische Onlineanbieter Revolut hat in der Schweiz Hunderttausende Kunden gewonnen und die Schweizer Banken mit tiefen Gebühren sowie einer einfachen Handhabung aufgeschreckt. Zwar sind die Gebühren jüngst gestiegen, aber unterdessen sind auch lokale Konkurrenten wie Neon oder die Grossbanken in den Markt vorgedrungen: Vor wenigen Wochen hat die CS ihr Angebot CSX lanciert. Auch CSX ist je nach Nutzung gratis.

Swissness als Vorteil

Postfinance glaubt aber dennoch daran, gegenüber den Konkurrenten einen Vorteil zu haben. Wer heute Revolut nutze, vertraue sein Geld einer Bank mit ausländischer Banklizenz an, so Postfinance-Sprecher Möri. Postfinance und Swissquote hingegen würden in der Schweiz gemeinsam über 3 Millionen Kunden zählen. «Wir können unser Angebot deshalb konsequent auf die hiesigen Bedürfnisse ausrichten», so Möri.

Für Benjamin Manz, Geschäftsführer des Vergleichsdienstes Moneyland.ch, hat Postfinance trotz der Konkurrenz eine Chance – auch wenn das Angebot besser früher als später kommen sollte. Denn: «Der Banken-Markt steht bezüglich Apps noch ganz am Anfang.» Entscheidender als der Startzeitpunkt werde die Gestaltung und Funktionalität des Angebots sein. «Neben der Benutzerfreundlichkeit sind auch die Kosten wichtig, hier müssen Postfinance und Swissquote etwas bieten, wenn sie auf grosse Kundenzahlen hoffen wollen», so Manz.

Erst im Frühling hat Postfinance neue Anlageangebote lanciert. Mit ihnen sollen die Postfinance-Kunden ihre Spargelder in Wertpapiere investieren. Damit kann die Bank mehr verdienen. Doch was heisst die Kooperation mit Swissquote – die Bank ist stark im Online-Vermögensgeschäft – für die Anlageprodukte? Laut Möri habe die neuste Kooperation mit Swissquote keinen Einfluss auf die neuen Anlageangebote. Auch ist nicht zu erwarten, dass die App eine umfangreiche Online-Trading-Lösung wie bei Swissquote bietet.