Klimarebellen in ZürichDie Polizei stoppte die Aktivisten schon im Hauptbahnhof
Eine dritte Strassenblockade der Gruppe Extinction Rebellion hat die Polizei verhindert. Sie kesselte die Demonstrierenden in der Bahnhofshalle ein.
![Passiver Widerstand: Die Demonstrierenden werden von der Polizei einzeln weggetragen.](https://cdn.unitycms.io/images/3zqi6O-IaBN9X4Rj-VQjuw.jpg?op=ocroped&val=1600,1067,848,459,247,126&sum=L7bFwVZZpaw)
Würde am Mittwoch der Verkehr in der City zum dritten Mal in dieser Woche stehen bleiben? Dies hatte die Gruppe Extinction Rebellion angekündigt.
Doch diesmal verhinderte die Polizei dieses Vorhaben. Über 50 Klimaaktivistinnen und -aktivisten versammelten sich ab 11 Uhr im Hauptbahnhof. Dort umstellten zahlreiche Beamte von Stadt-, Kantons- und SBB-Transportpolizei die Gruppe und hinderten sie daran, für eine weitere Blockade Richtung Bahnhofstrasse zu ziehen.
Wegweisungen und Kontrollen
Kurz vor Mittag begannen die Polizistinnen und Polizisten damit, die Demonstrierenden zu kontrollieren und Wegweisungen auszusprechen. Jene, die in der Stadt wohnen, durften sich demnach 24 Stunden lang nicht mehr im Zentrum aufhalten. Alle anderen mussten die Stadt Zürich ganz verlassen.
![Mehr Polizei als Demonstrierende: Die dritte Aktion von Extinction Rebellion wird im Hauptbahnhof abgeblockt.](https://cdn.unitycms.io/images/EAsCbYncqrdBr6KVxSz5u-.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=LxFSjklxUiI)
Die meisten Aktivistinnen und Aktivisten verliessen die mit Absperrband abgetrennte Zone in der Haupthalle des HB freiwillig. Einige verharrten jedoch an Ort und Stelle. Sie riefen Parolen und sangen, begleitet von einem Gitarrenspieler. Später wurden sie einzeln von der Polizei weggetragen und in Kastenwagen gesperrt, wobei niemand sich aktiv wehrte. Laut Extinction Rebellion und Stadtpolizei kam es zu ungefähr 15 Verhaftungen – einige mussten bereits zum zweiten Mal in dieser Woche mit auf die Wache.
Einkesselung um eine «absurde Situation»
Die Stimmung blieb stets friedlich, die Kontrollen und Verhaftungen wirkten fast eingespielt. Von ausserhalb des Absperrbandes unterstützten Sympathisantinnen die Eingekreisten mit Applaus und sprachen Passanten oder Schaulustige an.
Extinction Rebellion bezeichnet die Einkesselung als «absurde Situation», da die Aktivistinnen und Aktivisten noch gar nichts getan hätten. Die Stadtpolizei schreibt in einer Mitteilung von einer Kontrolle «im Sinne der Gefahrenabwehr». Trotz des frühen Endes beurteilt eine Teilnehmerin die Aktion als gelungen. «Wir haben erneut Aufmerksamkeit für das Klima geschaffen.» Um etwa 13.15 Uhr gab die Polizei die Halle wieder frei.
Dritte Aktion in der Zürcher Innenstadt
Noch am Montag und am Dienstag legten die Klimademonstrierenden auf der Uraniastrasse und der Rudolf-Brun-Brücke den Verkehr für mehrere Stunden lahm. Die Stadtpolizei stellte den Aktivistinnen und Aktivisten beide Male ein Ultimatum und trug danach jene weg, die auf der Strasse geblieben waren. Am Montag führte sie 134 Personen ab. Am Dienstag nahm die Polizei nach eigenen Angaben 15 Menschen mit auf die Wache.
![Einkesselung am Hauptbahnhof: Etwa 15 Aktivistinnen und Aktivisten harrten am Mittwoch am Boden aus, bis sie abgeführt wurden.](https://cdn.unitycms.io/images/73CrW6KtqKMAZumY-AwoE3.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=2PxdkpRi9js)
Extinction Rebellion hält solche Aktionen des zivilen Ungehorsams für nötig, um eine rasche Bekämpfung der Klimakrise durchzusetzen. Die Politik habe sich bisher als unfähig dazu erwiesen. Vor allem bürgerliche Politiker verurteilen diesen Ansatz als kontraproduktiv.
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