AboPolitologin im Jahreswechselgespräch«Was früher wilde Frisuren waren, ist heute der Genderstern»
Stadt-Land, Links-Rechts: Die Gräben in der Schweizer Politik werden immer grösser. Warum? Und weshalb gibt es Grund zur Hoffnung? Polarisierungs-Expertin Denise Traber antwortet.
Frau Traber, Sie erforschen politische Gräben in der Schweiz. Stimmt der Eindruck, dass sich die verschiedenen politischen Lager im Land immer stärker voneinander entfremden?
Es kommt darauf an, wie man es anschaut. Das Schweizer Parteiensystem ist im internationalen Vergleich tatsächlich sehr polarisiert. Wir haben an den Polen sehr grosse Parteien, die sich dezidiert links oder rechts positionieren. Das ist aber schon seit dem Aufstieg der SVP in den 90er-Jahren so. Es stimmt auch, dass der Wahlkampf intensiver geworden ist, die Tonalität teilweise gehässiger.