Pleite der Benko-GruppeStrafrechtliche Ermittlungen gegen Signa in Österreich eingeleitet
Laut den Behörden wird gegen den Geschäftsführer einer Signa-Projektgesellschaft ermittelt – wegen schweren Betrugs bei einer Kapitalbeschaffung.
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat in der Causa Signa strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet.
Konkret wird gegen den Geschäftsführer einer Signa-Projektgesellschaft wegen schweren Betrugs im Zusammenhang mit einer Kapitalbeschaffungsmassnahme ermittelt, wie die WKStA am Freitag bekanntgab.
Investments von Kapitalgebern sollen nicht in die versprochenen Projekte investiert worden sein. Die Schadenshöhe sei noch Gegenstand der Ermittlungen.
In der Causa sei ein Team bestehend aus mehreren Oberstaatsanwältinnen und Wirtschaftsexperten gebildet worden, das gemeinsam mit einer Sonderkommission (SOKO) des Bundeskriminalamts ermittelt. Nähere Angaben machte die WKStA mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht.
Die in weiten Teilen insolvente Immobiliengruppe Signa rund um Firmengründer René Benko sieht sich mit zahlreichen Anzeigen konfrontiert. Auch in Deutschland laufen Ermittlungen – die Staatsanwaltschaft München bestätigte vergangene Woche Ermittlungen wegen Geldwäscheverdachts bei Signa-Gesellschaften. Ein Münchner Anwalt Benkos dementierte zuletzt noch.
Zu den Geldgebern von Benko gehörten auch mehrere Kantonalbanken. Sie haben der Signa Kredite in dreistelliger Millionenhöhe gewährt. Als Sicherheiten dienten in vielen Fällen die Globus-Immobilien. Am Freitag hat die Graubündner Kantonalbank bestätigt, Signa mit rund 60 Millionen Franken finanziert zu haben. Als Sicherheit dient das Globus-Gebäude in Zürich. Nachdem die SonntagsZeitung berichtete, dass Verwaltungsratspräsident Peter Fanconi Benko bei der Kreditsuche bei anderen Kantonalbanken unterstützt hatte, hat der Bankrat eine externe Untersuchung in Auftrag gegeben.
SDA/oli
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