13. Playoff-Heimsieg in SeriePrügel, Tore und ein kräftiger Endspurt: Der ZSC legt wieder vor
Die ZSC Lions besiegen den HC Davos in einer wilden Partie letztlich klar 5:1 und gehen im Halbfinal 2:1 in Führung. Am Samstag geht es in Davos weiter.

Wo anfangen bei einem Duell, das so viele Diskussionen entfachte? Beim kuriosen Eigentor, das Davos zurück ins Spiel brachte? Bei HCD-Rüpel Brendan Lemieux, der sich nach einer Tätlichkeit gegen einen Unparteiischen einen Restausschluss einhandelte? Oder beim dritten Zürcher Treffer, den die Schiedsrichter zunächst auf dem Eis als «No-Goal» werteten – nur um ihn nach minutenlangem Videostudium doch noch anzuerkennen?
Am Ende setzte sich der Meister souverän mit 5:1 durch, blieb im 13. Playoff-Heimspiel in Folge ungeschlagen und führt nun in der Best-of-7-Serie mit 2:1.
Der ZSC trat deutlich aggressiver auf als noch am Dienstag, als er zwar einen 0:3-Rückstand ausgleichen konnte, aber 64 Sekunden vor Schluss doch noch das 3:4 hinnehmen musste. Von Beginn an setzte das Heimteam die Davoser unter Druck und dominierte das erste Drittel mit 13:5 Torschüssen. Noch bevor ZSC-Goalie Simon Hrubec überhaupt ein erstes Mal eingreifen musste, stand es bereits 1:0. Sein Gegenüber Sandro Aeschlimann liess sich beim Schuss von Dean Kukan zwischen den Beinen erwischen.
Der ZSC schiesst das einzige HDC-Tor
Die Lions hätten ihren Vorsprung sogar ausbauen können, doch zwei Minuten nach dem 0:1 behielt Aeschlimann im Duell mit dem überragenden Derek Grant die Oberhand. Dass die Bündner nach dem ersten Drittel nicht im Rückstand lagen, verdankten sie nicht nur der mangelnden Effizienz des ZSC, sondern auch einem äusserst kuriosen Treffer.
Als die Schiedsrichter eine Strafe wegen Beinstellens gegen Andres Ambühl anzeigten, nahmen die Zürcher ihren Torhüter vom Eis und spielten mit einem sechsten Feldspieler 76 Sekunden lang die Bündner müde. Dann der fatale Rückpass: Jesper Frödén wollte Yannick Zehnder anspielen, doch der Puck rutschte am Mitspieler vorbei, rollte über das gesamte Feld und landete im eigenen Tor. Der offizielle Torschütze? Ausgerechnet Andres Ambühl.
Solche Eigentore sind zwar selten, aber nicht einmalig. Erst im Februar unterlief Biels Aleksi Heponiemi ein ähnliches Missgeschick. Die Profiteure damals? Die Lions. Biel setzte sich dennoch durch. Und auch die Zürcher steckten den Rückschlag weg, auch wenn sie nach Frödéns Eigentor kurz geschockt wirkten. Sie verwerteten ihr drittes Powerplay im zweiten Drittel und behielten, als das Spiel giftiger wurde, dennoch die Nerven – ganz im Gegensatz zu HCD-Stürmer Brendan Lemieux.
HCD-Ärger nach 1:3
Der Mann, der in der NHL über 500 Strafminuten sammelte, geriet kurz vor Ende des zweiten Drittels an ZSC-Stürmer Chris Baltisberger. Im Gerangel traf er Linesman Dominik Altmann unabsichtlich im Gesicht und wurde mit einem Restausschluss vom Eis geschickt. Im letzten Drittel musste Altmann durch Dominik Schlegel ersetzt werden. Nun bleibt abzuwarten, ob eine Sperre folgt. Man erinnert sich an den Fall Bayreuther, der einen Linesman umcheckte – und ungestraft davonkam.
Die Gäste sammelten insgesamt zehn kleine Strafen und kassierten auch das 1:3 in Unterzahl. Aeschlimann liess den Puck von Grant durchrutschen. Der On-Ice-Entscheid lautete zunächst: kein Tor. Doch nach Videostudium gaben die Schiedsrichter den Treffer – sehr zum Ärger des HCD-Schlussmanns. Auf den Bildern war der Puck von Aeschlimanns Fanghandschuh just in dem Moment verdeckt, als er die Torlinie komplett überquerte.
Fünf Minuten später, nach einem katastrophalen Fehlpass von Davos-Verteidiger Guebey, war die Partie entschieden. Nun geht es am Samstag in Davos weiter.

ZSC Lions

HC Davos
Auch der HCD powert nun, vor allem mit seinen beiden Toplinien. Es ist nun ein offener Schlagabtausch.
Grosschance für Grant! Der Kanadier zieht alleine auf Aeschlimann los, doch der HCD-Goalie macht sich gross und wehrt ab.
Heftige Reaktion des HCD, die Paradelinie wirbelt, findet aber keinen Torschuss.
Und da ist das erste ZSC-Tor! Schneller Konter, Grant lanciert Riedi, der legt rüber zum mitgelaufenen Kukan, der mit einem satten Schuss trifft. So hatten sich das die Zürcher vorgestellt.
Die Zürcher legen ein hohes Tempo vor.
Die nächste ZSC-Chance: Grant bedient Rohrer vor dem HCD-Tor.
Balcers meldet sich gleich mit einem Schuss zurück. Doch der ist eine sichere Beute für Aeschlimann.
Es geht los!
Die Bühne ist bereit!

Balcers ist zurück beim ZSC

Bei den ZSC Lions greift Verteidiger Blaser nach seinen zwei abgesessenen Spielsperren wieder ein, und somit rückt Balcers wieder ins Team und ist Kinnunen überzählig. Coach Marco Bayer kehrt zu den bewährten Sturmlinien zurück mit Balcers an der Seite von Malgin und Andrighetto und Grant mit Riedi und Rohrer. Der HCD tritt unverändert an, also wieder mit Unruhestifter Lemieux im zweiten Sturm neben Nussbaumer und Zadina.
Willkommen zum Liveticker
Der HCD glich die Halbfinalserie gegen die ZSC Lions am Samstag mit einem 4:3-Heimsieg aus. Nun wollen die Zürcher wieder vorlegen. Das Swiss-Life-Arena ist mit 12’000 Zuschauern ausverkauft. Hier können Sie das wegweisende Spiel live im Ticker verfolgen.
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