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3:4 im 2. Halbfinal in Davos
Die ZSC Lions bewegen sich nun auf einem schmalen Grat

Andres Ambuehl (HCD) feiert sein 3-0 Tor gegen Torhüter Simon Hrubec (ZSC) beim Playoff-Halbfinalspiel zwischen HC Davos und ZSC Lions am 1. April 2025 in der zondacrypto-Arena in Davos.

Die Spieler gleich aufmuntern und das Positive hervorheben? Davon gab es bei den ZSC Lions am Dienstagabend schliesslich auch einiges. Oder doch die Fehler betonen? Denn wer 3:4 verliert und drei Gegentore nach Puckverlusten in der eigenen Zone kassiert, der hat definitiv auch einiges falsch gemacht. Dies kann in einem Playoff-Halbfinal nicht einfach so weggewischt werden.

Marco Bayer entschied sich für: weder noch. Weil er dies immer so mache: «Analysieren, schlafen, danach Feedback geben.» Der ZSC-Trainer zeigte sich zu später Stunde in Davos betont ruhig. Und natürlich gibt es keinen Grund für Panik bei einem 1:1-Zwischenstand in einem Best-of-7. Es gibt für die ZSC Lions sogar sehr viel Grund für Optimismus trotz der zwar wegen des dramatischen Spielverlaufs bitteren, aber trotzdem auch nicht unverdienten Niederlage.

Bitter war es, weil die ZSC Lions in den letzten 21 Minuten ein 0:3 aufholten und dann 64 Sekunden vor Schluss doch noch das 3:4 zu kassierten. Nicht unverdient war der Davoser Sieg, weil der HCD eine deutliche Reaktion auf das 1:6 in Spiel 1 zeigte. Es waren die Bündner, die die physischen Duftmarken setzten und damit ganz anders auftraten als bei ihrem zahmen Spiel am Samstag.

Davos mit viel Pressing und Störarbeit

«Davos spielte mit einer hohen Intensität, wir konnten heute nicht dagegenhalten», konstatierte ZSC-Captain Patrick Geering. Dies war bei gleich drei Zürcher Gegentoren ein mindestens indirekter Grund. Vor dem 0:2 wählte Derek Grant im Spielaufbau die komplizierte und gefährliche Variante und bediente im Slot den Davoser Torschützen Julian Parée. Vor dem 0:3 wurde Santtu Kinnunen genauso von guter Davoser Störarbeit in der Person Simon Knaks überrumpelt wie Dean Kukan vor dem 3:4 durch die Wucht Matej Stranskys. Es fehlte in beiden Fällen auch die Unterstützung der Mitspieler.

Grund für Zürcher Optimismus ist einerseits das Aufholen des 0:3-Rückstands: «Man sah, was passiert, wenn wir aufs Gaspedal drücken», sagte Bayer. Andererseits, und hier wird es auch ein wenig gefährlich für die Lions: Selbst bis zum 0:3-Rückstand nach 36 Minuten, als der HCD dem Spiel mit Intensität und Leidenschaft den Stempel aufdrückte, besassen die Zürcher ein teilweise gar klares Chancenplus.

Sie schafften es mit rein spielerischen Mitteln, immer wieder gefährlich vor dem Davoser Tor aufzutauchen. Vor allem Malgin/Andrighetto gelang dies teilweise mit einer Leichtigkeit, die auch dem HCD zu denken geben musste. «Wir werden die Fehler ansprechen, aber all das macht auch Mut», sagte Bayer.

Eishockeyspiel zwischen HC Davos und ZSC Lions: Brendan Lemieux von Davos in engem Zweikampf mit Dean Kukan von ZSC.

Der ZSC-Trainer muss hier die richtige Balance finden, weil sein Team nun an einem Scheideweg steht vor Spiel 3. Ein Team, das sich physisch phasenweise dominieren lassen muss, das aber dennoch mit scheinbarer Lockerheit Torchancen herausspielt, bewegt sich auf einem schmalen Grat.

Wohl auch darum betonte Geering das starke eigene Forechecking, das sein Team jeweils in den Heimspielen auszeichnet und nun wiederfinden muss: «Das ist auch das Schöne am Playoff: Es ist ein Hin und Her, zunächst reagiert ein Team, danach das andere.»

Josh Holdens Kniff mit Brendan Lemieux

Eine erste Anpassung in dieser Serie, die Früchte trug, hat Bayers Gegenüber bereits hinter sich. In Spiel 1 hatte Josh Holden noch mit praktisch drei Linien gespielt. Dem HCD fehlt in der Offensive die Breite, die Ausfälle von Corvi, Kessler und Frehner (alle Saisonende) sorgten am Samstag bereits dafür, dass Holden mit einer derart unerfahrenen 4. Linie ins Spiel stieg, dass er ihr kaum Eiszeit zutraute. Und schickte er das Trio in seltenen Fällen gemeinsam aufs Eis, wirkte es überwältigt.

Also wechselte Holden in Spiel 2 die Ausländer und brachte Stürmer Brendan Lemieux für Verteidiger Julius Honka. Der kanadische Agitator wartete zuvor zwar auch nach 16 Spielen in der National League auf seinen ersten Skorerpunkt. Doch er gab Holden die Chance auf mehr Breite im Angriff und den Einsatz von vier «echten» Linien.

Smarter Move von Holden: Er motivierte Lemieux maximal, indem er ihn nicht bloss in die 4. Linie warf, sondern neben Edeltechniker Filip Zadina einsetzte.

Lemieux durfte auch im Powerplay in seiner gewohnten Rolle vor dem Goalie ran und liess sich beim 1:0 Zadinas seinen ersten Skorerpunkt notieren. Und auch wenn er wegen seiner läuferischen Limiten weniger Physis als erwartet ins Spiel brachte, gelangen ihm einige gute offensive Szenen.

Wie wird nun Bayer vor Spiel 3 reagieren? Das Chancenplus ignorieren? Kritisieren, aufwecken und höhere Intensität einfordern? Sein Team muss verhindern, dass der HCD weiter Oberwasser erhält. Fehler wie Grants beim 0:2 waren richtige Booster für den Gegner: Es traf die Davoser 4. Linie, die ansonsten erneut einen schwierigen Abend einzog und viele Zürcher Torchancen zulassen musste.

Trotz allem Lob sah auch Bayer die Probleme im Auftritt seines Teams: Es sei in den Zweikämpfen nicht mehr derart «scharf» gewesen. Zumindest auf Lemieux mochte und wird er nicht eingehen: «Ich konzentriere mich auf mein Team.»

HC Davos

HC Davos

4 : 3
ZSC Lions

ZSC Lions

Spielende

Ein letzte Chance für den ZSC, dann ist das Spiel vorbei. Der HCD siegt 4:3 und gleicht die Serie auf 1:1 aus.

58. Minute

Hrubec hat einem sechsten Feldspieler Platz gemacht.

59. Minute
Tor

59

Stransky wuchtet Kukan um, und Knak schiesst zum 4:3 für den HCD ein.

58. Minute

Auch Davos übersteht die Unterzahl. Ambühl ist zurück.

57. Minute

Lattenschuss von Lammikko.

56. Minute
Strafe (2)

Halten gegen Ambühl. Das ist die Chance für den ZSC.

55. Minute

Frödén getroffen von Dahlbeck, doch die Schiedsichter verzichten auf eine Strafe.

54

Es brennt lichterloh vor dem ZSC-Tor, doch Hrubec bewahrt seine Kollegen in Unterzahl vor einem Tor.

52. Minute
Strafe (2)

Geering muss für Haken auf die Strafbank.

51. Minute
Tor

Lammikko erwischt Aeschlimann zwischen den Beinen – 3:3! Starke Vorarbeit von Frödén, der den Puck in der Zone hält.

50. Minute

Üble Attacke von Lemieux: Er schlägt Zehnder in die Kniekehle. Doch die Schiedsrichter sehen es nicht.

46. Minute
Tor

Henry wird vor dem HCD-Tor vergessen, und der ZSC-Youngster trifft zum 2:3.

44. Minute

Die ZSC Lions nun etwas aktiver, aber Aeschlimann ist weiter auf dem Posten.

41. Minute

Ein Knaller von Kinnunen, aber der Puck wird von den Davosern geblockt.

Drittelbeginn

Es geht weiter. Die ZSC Lions haben noch 20 Minuten, um diese Partie zu drehen. Oder zumindest auszugleichen.

Drittelende

Was für ein desolates Drittel der ZSC Lions. Zuerst leitet Grant mit einem Fehler das 0:2 ein, dann verliert Kinnunen vor dem 0:3 den Puck. Die Zürcher dürfen sich glücklich schätzen, dass Malgin kurz vor der zweiten Pause auf 1:3 verkürzt. Wenn sie es nochmals spannend machen wollen, müssen die Zürcher ihre Kadenz nun gewaltig steigern.

40. Minute
Tor

Ein Lebenszeichen des ZSC: Malgin verkürzt kurz vor der zweiten Pause auf 1:3.

38. Minute

Marti verpasst kurz nach dem 0:3 das Anschlusstor.

37. Minute
Tor

Jetzt trifft auch noch Ambühl! 3:0 für den HCD. Das Stadion steht Kopf. Kinnunen verliert den Puck, Lehtonen kommt zu spät. Schwach, sehr schwach.

36

Das Spiel plätschert nun so dahin. Das kann dem HCD nur recht sein.