Playlist des BoykottsDiese 11 Songs darf Trump nicht mehr spielen
Donald Trump tritt immer wieder zu neuer Musik auf. Viele Künstler untersagen ihm, ihre Lieder zu spielen. Nur heisst das noch lange nicht, dass er sich daran hält.
Der Super Tuesday der Republikaner war ein voller Erfolg für Donald Trump, der wieder Präsident werden will: Sieg in 14 von 15 Gliedstaaten, keine Chance für die Konkurrentin Nikki Haley, die später gleich ihre Kandidatur zurückzog. Der Weg ist frei für Trump, die Bühne auch.
Der Ex-Präsident sieht sich als Mann des Volkes: Er lebt im Wahlkampf von seinen Auftritten, den «Rallies». Die Amerikaner mögen es auch in der Politik pathetisch, pompös, und die Auftritte von Trump sind besonders aufwendig inszeniert – gern mit amerikanischer Musik. Nur passt das den wenigsten Künstlerinnen und Künstlern im Land; in den immer tiefer gespaltenen USA verläuft der Graben zwischen links und rechts, Stadt und Land, blau und rot, Demokraten und Republikanern auch entlang der Unterhaltungsindustrie.
Trump kann die Musik trotz Unterlassungsverfügung weiterspielen
Die meisten Musikschaffenden möchten nichts von Trump wissen. Viele haben ihm schon untersagt, ihre Songs für seine Zwecke zu nutzen. Das alleine bedeutet noch nicht, dass Trump bei seinen Auftritten auf die Musik verzichtet: Entweder ist er nicht dazu verpflichtet, weil es stets zwei verschiedene Urheberrechte gibt: eins auf Text und Melodie und eines auf die Interpretation eines Songs.
Es kann aber auch sein, dass sich seine Wahlkampforganisatoren über sogennante «Performance Rights Organisations» (PRO) Rechte für das ganze Werk eines Musikers gesichert haben. Das wiederum hindert eine Künstlerin zwar nicht daran, die Rechte einem bestimmten Politiker per Unterlassungsverfügung wieder zu entziehen.
Aber selbst in diesem Fall kann Trump einen Song noch bei seinen Auftritten spielen – und nimmt dabei die Zahlung einer Entschädigung in Kauf, die um die 150’000 Dollar betragen kann, wie ein amerikanischer Rechtsprofessor dem «Miami Herald» sagte. Bei einem Kampagnenbudget über 100 Millionen Dollar liegt das allemal drin.
Die nachfolgenden Künstlerinnen und Künstler haben sich alle gegen Trumps Verwendung ihrer Musik ausgesprochen – einige Fälle werden bis heute juristisch verhandelt.
Sinéad O’Connor: «Nothing Compares 2 U»
Die vergangenen Sommer verstorbene irische Sängerin konnte sich selber nicht mehr dagegen wehren, dass Trump bei seinen jüngsten Auftritten im aktuellen Wahljahr zu ihrem Lied «Nothing Compares 2 U» aufgelaufen ist. Stattdessen haben sich ihre Erben dafür eingesetzt, dass O’Connors Coverversion von Princes Hit von Trump nicht mehr benutzt werden darf. Sie stützen sich in ihrer Argumentation auch darauf, dass Sinéad O’Connor zu Lebzeiten ihre Abneigung gegen den amerikanischen Politiker zur Genüge deutlich gemacht habe.
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Prince: «Purple Rain»
Das führt uns zu Prince himself. Seine Version von «Nothing Compares 2 U» dürfte Trump ebenso wenig nutzen wie im Prinzip das gesamte Oeuvre des 2016 verstorbenen Superstars. Bereits 2018 musste eine Kanzlei, die damals Trumps Anliegen vertrat, versprechen, bei Auftritten des damaligen Präsidenten auf Musik von Prince zu verzichten. Worauf Trump dann 2019 doch noch einmal zu «Purple Rain» auftrat – was online einen Shitstorm und einen Verzeig der Nachlassverwalter von Prince nach sich zog.
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Rihanna: «Don’t Stop the Music»
Ähnlich verlief es bei Sängerin Rihanna. Dass Trump ihren Hit «Don’t Stop the Music» nutzte, glich in seinem Fall einer missglückten Prophezeiung – denn natürlich stoppte Rihanna das Tun und drohte, rechtlich dagegen vorzugehen.
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Guns N’ Roses: «Live and Let Die»
Während der Corona-Pandemie weigerte sich Trump beim Besuch einer Fabrik für Atemschutzmasken, selber eine Maske anzuziehen, und untermalte sein Bedürfnis mit «Live and Let Die» von Guns N’ Roses. Sänger Axl Rose untersagte Trump die Nutzung des Wings-Covers und liess T-Shirts mit der Aufschrift drucken: «Live N’ Let Die with Covid 45» in Anlehnung an Trumps Regierungsphase zwischen 2016 und 2020, die die 45. Präsidentschaft der Vereinigten Staaten war.
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Adele: «Skyfall»
Interessanterweise war es 2016 zunächst mit «Skyfall» ausgerechnet ein James-Bond-Titelsong, den sich Trump für seinen – am Ende erfolgreichen – Wahlkampf aussuchte. Der britische Superstar Adele schob dem einen Riegel und erlaubte im Gegenzug Trumps rivalisierender Kandidatin Hillary Clinton ausdrücklich die Verwendung ihrer Musik.
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The White Stripes: «Seven Nation Army»
Mit dem Song «Seven Nation Army» ist es so eine Sache: Das Lied mit genau sieben verschiedenen Noten hat seit seiner Veröffentlichung 2003 ein gewisses Eigenleben entwickelt, wurde zur Mitgröhl-Hymne in Fussballstadien auf der ganzen Welt – und fand auch in Trumps Wahlkampf von 2016 Verwendung. Sänger Jack White wehrte sich dagegen, untersagte Trump die Nutzung des Lieds. Und lancierte zusammen mit seiner Ex-Frau und der früheren Drummerin der Band, Meg White, ein T-Shirt mit der Aufschrift «Icky Trump» («ekliger Trump»), als Anlehnung an den ohnehin schon politischen Hit der Band «Icky Thump» («ekliger Schlag»).
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Leonard Cohen: «Hallelujah»
Sinn für feinen Humor bewiesen auch die Verwalter des Nachlasses von Leonard Cohen (auch er kein Amerikaner, sondern Kanadier). Weil Trump nach der verlorenen Wahl 2020 auf einer Versammlung der Republikaner den Hit «Hallelujah» eingespielt hatte, entzogen Cohens Erben dem Politiker das Nutzungsrecht für spezifisch diesen Song – und stimmten einer Nutzung zu, falls Trump das Lied «You Want It Darker» («Du willst es dunkler») spielen möchte.
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The Beatles: «Here Comes the Sun»
Ähnlich handhabten es die Nachlassverwalter des früheren Beatle George Harrison. 2016 hatte Trump die Idee, seine Tochter und damalige Beraterin Ivanka Trump zu «Here Comes the Sun» auf die Bühne zu holen. Harrisons Verwalter entzogen ihm die Erlaubnis dafür und merkten an, bei «Beware of Darkness» würden sie sich nicht gegen eine Verwendung aussprechen.
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Everlast: «Jump Around»
Eine für seine Verhältnisse junge Klientel erhoffte sich Trump wohl mit dem Rap-Klassiker «Jump Around» von House of Pain anzusprechen. Rapper Everlast, der das Lied geschrieben hat, beantragte sogleich eine Unterlassungsverfügung. Seither ist das Lied an Trumps Veranstaltungen nicht mehr ertönt. Oder um es mit den Lyrics von Everlast zu sagen: «Pack it up, pack it in.»
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Bruce Springsteen: «Born in the U.S.A.»
Es war eine Frage der Zeit, bis Donald Trump als Politiker das von Arbeitsethos und Vaterlandsliebe nur so strotzende Liedgut von Bruce Springsteen für seine Zwecke nutzen würde. Bereits in Trumps erster Kandidatur 2016 geschah das mit «Born in the U.S.A.». Interessanterweise entschied sich Springsteen nicht dafür, Trump rechtliche Konsequenzen anzudrohen, vielmehr unterstützte er von dem Moment an die Kampagne von Hillary Clinton. Was dazu führte, dass der Song von Trump-Supportern bald einmal ausgebuht wurde und Trump ziemlich schnell aufhörte, ihn an seinen Veranstaltungen zu spielen.
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Elton John: «Rocket Man»
Warum der Brite in dieser Liste auffällt? Genau, weil er einer der wenigen nicht amerikanischen Künstler ist, deren Musik Trump an seinen Veranstaltungen spielen wollte. Nebst «Rocket Man» erklang in der Kampagne 2016 auch «Tiny Dancer». Elton John untersagte Trump die Nutzung seiner Musik nie, merkte aber an, dass sie politisch doch ziemlich weit auseinanderlägen und er glaube, dass seine Musik in der US-Politik sowieso nichts zu suchen habe – und für Trumps Anliegen die Songs des Hardrock-Gitarristen Ted Nugent besser geeignet seien. Nugent vertritt seine konservativen Ansichten seit Jahren offensiv und ist Vorstandsmitglied der National Rifle Association.
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