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Philipp Kutter kandidiert für Ständerat
Auch im Rollstuhl will er Politik machen

Mitte-Nationalrat und Wädenswils Stadtpräsident Philipp Kutter möchte noch dieses Jahr ins Bundeshaus zurückkehren.
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Vor drei Monaten wurde das Leben des Vollblutpolitikers Philipp Kutter von einer Sekunde auf die andere auf den Kopf gestellt. Der Stadtpräsident von Wädenswil, der für Die Mitte im Nationalrat sitzt, brach sich bei einem Skiunfall zwei Halswirbel. Seine Beine und sein rechter Arm sind seither gelähmt.

Bereits wenige Wochen nach dem folgenschweren Unfall meldete sich Kutter zu Wort. Sein Ziel: Wieder ins Bundeshaus zurückkehren – als Nationalrat oder Ständerat. Wie seine Parteikollegin und Zürcher Mitte-Co-Präsidentin Nicole Barandun nun gegenüber «TeleZüri» bekannt gibt, hält Kutter an seiner Kandidatur für den Ständerat fest. Dies bestätigt Philipp Kutter gegenüber dieser Zeitung. Der Wädenswiler war von seiner Partei unmittelbar vor seinem Unfall für die Ständeratswahlen vom Herbst nominiert worden.

Wahlkampf light

Seit drei Monaten befindet sich Philipp Kutter nun im Paraplegiker-Zentrum Nottwil. «In dieser Zeit ist mir immer mehr klar geworden, dass ich mich auch in Zukunft politisch engagieren möchte», sagt er auf Anfrage. Seine Situation habe sich zwar komplett geändert, «doch das Leben geht weiter», sagt er. Seiner grossen Leidenschaft, der Politik, könne er schliesslich auch vom Rollstuhl aus nachgehen. 

Zwar wird Philipp Kutter nach eigener Aussage wohl noch bis circa Oktober im Paraplegiker-Zentrum Nottwil in Therapie bleiben müssen. An grossen Podiumsdiskussionen wolle er aber dennoch teilnehmen: «Ich will mich selbstverständlich den Wählerinnen und Wählern präsentieren», bestätigt Kutter. Überdies will der 47-Jährige, wo immer möglich, zugeschaltet werden. Es müsse einfach alles gut organisiert sein. 

Rückkehr in den Stadtrat

Philipp Kutter kämpft sich nach dem schweren Unfall in die Politik zurück. Ungeachtet des Wahlkampfs steht für ihn seine Gesundheit im Zentrum und auch in der nächsten Zeit liege sein Fokus auf den Therapien und dem Training im Paraplegiker-Zentrum. Durch diese gewinne er in kleinen Dosen ein paar Fähigkeiten zurück. So habe sich etwa die Beweglichkeit des linken Armes stark verbessert.

Damit der Genesungsprozess nicht leidet, werde er sich im Wahlkampf zusätzlich Unterstützung holen. Auf seine Helferinnen und Helfern könne er zählen. Mit einer Rückkehr ins Parlament rechnet er nach Abschluss der Reha. Die Schweizer Parlamentswahlen finden am 22. Oktober statt und die erste Session mit dem neu gewählten Parlament im Dezember. «Das Ziel ist es, in der Dezember-Session wieder voll dabei zu sein», sagt Kutter. 

Gedanken macht sich Kutter auch über seine Rückkehr in den Stadtrat von Wädenswil: «In einem ersten Schritt möchte ich wieder an den Stadtratssitzungen teilnehmen.» Wann und wie dies der Fall sein wird, sei aber noch nicht entschieden. Kutter rechnet damit, dass er das schon in den nächsten Monaten einmal ausprobieren wird. Wenn die Reha weiter fortgeschritten ist, wird er vermutlich die Möglichkeit haben, ab und zu ein Wochenende zu Hause in Wädenswil zu verbringen. Bereits jetzt stehe er in Kontakt mit der Verwaltung und telefoniere regelmässig mit dem Vizepräsidenten Jonas Erni (SP). 

Freude über Rückkehr

«Es freut uns natürlich sehr, dass Philipp Kutter seine Kandidatur aufrechterhält», sagt Nicole Barandun auf Anfrage. Die Partei habe ihn ja noch vor seinem Unfall nominiert – in der Überzeugung, dass er die beste Wahl sei. Daran habe sich nie etwas geändert. Da er sich nun bereit erklärt habe, den Wahlkampf zu meistern, werde man ihn mit allen Mitteln dabei unterstützen. 

«Nach dem Unfall hatten wir natürlich unsere Zweifel, ob er beides gesundheitlich zu leisten vermag», sagt seine Parteikollegin. Mittlerweile seien diese aber verflogen: «Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so eine schwierige Situation mit so viel Mut, Wille und Zuversicht meistert.»

Die erfreuliche Botschaft kommt zum passenden Zeitpunkt: «Am Dienstag haben wir unsere Delegiertenversammlung und werden die Nationalratsliste bekannt geben», sagt Barandun. Auf diesen Termin hin habe man vonseiten der Partei sowieso wissen wollen, wie es um Kutters Rückkehr ins Bundeshaus stehe. «Zu unserer Freude teilte er uns mit, dass er sich bereit fühlt, die beiden Ämter wahrzunehmen.»

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