Abtreibungsgegner demissioniertPaukenschlag bei «Marsch fürs Läbe»
Daniel Regli legt als Präsident der Abtreibungsgegner sein Amt nieder. Der Hauptgrund ist seine radikale Sicht auf das Coronavirus.
Der Präsident der Abtreibungsgegner «Marsch fürs Läbe», der frühere Zürcher SVP-Gemeinderat Daniel Regli, hat seinen Rücktritt erklärt. «Dies geschah auf Druck aus dem Vorstand, der Regli zunehmend als untragbar erachtete», wie die «NZZ am Sonntag» schreibt.
Der umstrittene Regli wehrt sich an vorderster Stelle gegen die Corona-Massnahmen der Behörden und gibt in den nächsten Tagen ein Buch mit dem Titel «Corona und das verzögerte Sterben» heraus. Die Publikation sei für seine Demission ausschlaggebend gewesen, erklärt Regli. «Um eine Spaltung der Trägerschaft zu verhindern, habe ich mich bereit erklärt, noch vor Erscheinen des Buchs zurückzutreten.»
Mit feindlichen Aussagen gegen Homosexuelle hatte Regli bereits früher für Unmut im Verein «Marsch fürs Läbe» gesorgt. So betont etwa Johannes Läderach, Mitglied einer der zehn Trägerorganisationen des Marsches und Geschäftsführer des Chocolatiers Läderach, er habe sich stets klar von homophoben Äusserungen Reglis distanziert.
Dies hatte Läderach auch schon in einem Gespräch mit der «NZZ am Sonntag» im Januar 2020 getan. Er will nicht mehr mit Regli zusammenarbeiten: «Ich verurteile jede Form der Diskriminierung.» Wegen des Corona-Buchs kam es nun offensichtlich endgültig zum Bruch.
Konservative Christen fordern mit ihrem «Marsch fürs Läbe» jeweils ein Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen. Weil es im September 2019 in Zürich zu Gegendemonstrationen und Krawallen gekommen war, bewilligten die Behörden der grössten Schweizer Stadt die Kundgebung der Trägerschaft 2020 nur, wenn sie an Ort und Stelle bleibe. Darauf verzichteten die Organisatoren auf eine Durchführung. Auch für den kommenden September ist der «Marsch fürs Läbe» von den Behörden als Demonstrationszug durch die Stadt nicht zugelassen worden.
fal
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