Weihnachtsmarkt auf SechseläutenplatzPanne bei der Stadt Zürich: Anlass ein Jahr zu früh ausgeschrieben
Die Stadt sucht ein neues Betreiberteam für das «Wienachtsdorf» beim Bellevue – allerdings erst 2025 und nicht wie mitgeteilt schon jetzt. Eine Neuerung ist aber bereits fix.
Vermutlich freuen sich zurzeit viele eher auf Ostern als auf Weihnachten. Trotzdem ist die Adventszeit gerade ein Thema bei der Stadt Zürich. Doch auch sie ist zu früh dran, wie sich nun herausgestellt hat.
Am vergangenen Mittwoch hatte die Stadtentwicklung mitgeteilt, dass das «Wienachtsdorf» auf dem Sechseläutenplatz neu ausgeschrieben wird. Das geschieht periodisch alle fünf Jahre. Für 2025 werde eine neue Trägerschaft gesucht, hiess es, man solle sich bis Ende August 2024 mit einem Konzept beim Büro für Veranstaltungen der Stadtpolizei melden.
Stadt sagt «sorry»
Doch das ist falsch, wie sich am Freitag herausgestellt hat. Ein allfälliges neues Team kommt erst 2026 zum Zug. Die aktuelle Bewilligung, die ursprünglich bis 2025 ausgestellt worden war, wurde wegen des Ausfalls während der Corona-Pandemie um ein Jahr verlängert, wie die Stadtentwicklung nun mitgeteilt hat. Sie bittet insbesondere die aktuellen Organisatorinnen des Wienachtsdorfs um Entschuldigung.
Tatsächlich hatte diese Redaktion Katja Weber, die Zürichs prominentesten Weihnachtsmarkt seit 2015 organisiert, am Mittwoch kontaktiert. Doch sie reagierte zurückhaltend und wollte vorerst keine Stellung nehmen. Jetzt ist klar, weshalb.
Veranstalterin will weitermachen
Klar ist aber auch, dass das Wienachtsdorf an exklusiver Lage zwischen Bellevue, See und Opernhaus auch ab 2026 auf dem Sechseläutenplatz stattfinden soll.
Die jetzige Veranstalterin Katja Weber kündigt auch schon an, sich wieder zu bewerben: «Da das Weihnachtsdorf am Bellevue unser Herzensprojekt ist, werden wir uns ganz sicher für einen erneuten 5-Jahres Vertrag bewerben», schreibt sie dieser Redaktion. Die Eventunternehmerin mischt auch bei Frau Gerolds Garten, beim Street-Food-Festival und neuerdings bei der Badi Utoquai mit.
Mehr Trinkstände, weniger Deko
Aus der zu früh verschickten Ausschreibung geht hervor, dass es mindestens eine Neuerung geben wird. Die bisher geltende Beschränkung des gastronomischen Angebots auf 30 Prozent der Stände wird aufgehoben. Es wird also voraussichtlich mehr Ess- und Trinkstände geben.
Trotzdem wird von der Stadt auch im Advent 2026 ein «ausgewogener Mix an weihnachtlichen Waren sowie Essens- und Getränkeangeboten mit nachhaltiger Ausrichtung» gewünscht. Konzepte mit Ständen, die eigens für den Markt hergestellt werden, würden bevorzugt, heisst es.
Mehrweggeschirr obligatorisch
Wie bereits bei der letztjährigen Ausschreibung für den Münsterhof wird von den künftigen Veranstaltern ein Konzept mit Mehrwegtassen und Mehrweggeschirr sowie zur Bekämpfung von Food-Waste verlangt.
Die Gesuche werden gemäss den inhaltlichen und gestalterischen Qualitätskriterien der Richtlinien zu Weihnachtsmärkten auf dem Münsterhof und auf dem Sechseläutenplatz geprüft und beurteilt, wie die Stadtentwicklung schreibt. Das gilt, und mögliche Bewerberinnen und Bewerber haben nun ein Jahr mehr Zeit, um sich ein originelles Konzept auszudenken.
Die Ausschreibung beginnt in einem Jahr. Der Entscheid, wer den Zuschlag erhält, fällt wohl Ende November 2025.
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