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Sturmtief Ciaran
Heftige Regenfälle und Überschwemmungen – fünf Tote in der Toskana

epa10955592 Rescuers use inflatable boats to recover people after flooding in Campi Bisenzio, Italy, 03 November 2023. During the night, firefighters worked to rescue people who remained isolated after the violent wave of bad weather that hit Northern Italy and Tuscany in particular last night. EPA/CLAUDIO GIOVANNINI
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Durch den Sturm «Ciaran» sind in der italienischen Toskana mindestens fünf Menschen getötet worden. «Was heute Nacht in der Toskana geschah, hat einen Namen: Klimawandel,» erklärte Gouverneur Eugenio Giani am Freitag. Insgesamt kamen in Europa damit seit dem frühen Donnerstagmorgen zwölf Menschen durch «Ciaran» ums Leben, unter ihnen zwei Deutsche.

Die italienische Regierung erklärte den Notstand für die Toskana. Regierungschefin Giorgia Meloni verfolge die Ereignisse «mit grosser Sorge», hiess es in einer Mitteilung.

Zu den Toten in der Toskana zählt ein 85 Jahre alter Mann, der in seiner überfluteten Wohnung in der Gemeinde Montemurlo nordwestlich von Florenz ertrank. Eine weitere Bewohnerin des Ortes, eine 84-jährige Frau, starb an den Folgen eines Schwächeanfalls. In dem Ort wurden 20 Zentimeter Niederschlag innerhalb weniger Stunden gemessen, so viel wie nie zuvor seit Beginn der Messungen.

Zwei Menschen in Venedig vermisst

Die Feuerwehr berichtete, dass sie in der Umgebung von Florenz, Pistoia, Pisa und Prato Dutzende von Einsätzen ausgeführt habe, um Autofahrer zu retten, die in ihren Fahrzeugen in überfluteten Tunneln oder wegen umgestürzter Bäume auf der Fahrbahn festsassen. Die Lage in Florenz sei «kritisch», erklärte Bürgermeister Dario Nardelle in der Nacht auf X. Es wird erwartet, dass der Arno im Verlauf des Freitags seinen Hochwasserscheitel erreicht.

epa10955491 Flooded roads and underpasses in Florence, Italy, 02 November 2023. The Bisenzio river flooded in Prato, cars were carried away by the current, a hospital and a railway station were flooded. Flooding and landslides due to the strong thunderstorms were reported in the Tuscany region, with 3,600 homes without electricity being reported. EPA/CLAUDIO GIOVANNINI

Der Regen hörte am Freitagmorgen auf oder schwächte sich ab und das Wasser begann örtlich zurückzugehen. Die Alarmstufe orange blieb in der Region jedoch zunächst in Kraft. Der Sturm erreichte auch Venedig, wo örtlichen Medien zufolge zwei Menschen vermisst wurden.

«Ciaran» war am Donnerstag mit Spitzenböen um die 200 Stundenkilometer und heftigem Regen über Teile Westeuropas hinweggefegt. In Deutschland, Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Spanien kamen mindestens sieben Menschen ums Leben.

Aufräumarbeiten in Frankreich dauern an

In Frankreich sind auch am Freitagmorgen über eine halbe Million Haushalte noch immer ohne Strom, wie der Versorger Enedis mitteilte. Am stärksten betroffen seien die Bretagne und die Normandie, die von dem Sturm mit Böen von bis zu 200 Stundenkilometern am Donnerstag am heftigsten betroffen waren. In der Nacht zum Freitag war es mehr als 3000 Technikern gelungen, für weitere 161'000 betroffene Haushalte die Versorgung wieder herzustellen.

This photograph shows foam in the street of Penmarc'h, western France, on November 2, 2023, as the storm Ciaran hits the region. Much of northwestern Europe went on high alert on November 1, 2023 as a storm dubbed Ciaran threatened to bring gale-force winds and extreme rainfall to the region. (Photo by FRED TANNEAU / AFP)

Insbesondere im Norden Frankreichs gebe es weiterhin Behinderungen im Bahnverkehr, teilte die Staatsbahn SNCF mit. Umgestürzte Bäume blockierten Gleise, und Oberleitungen waren beschädigt. Zum Ende der Herbstferien wurde am Freitag mit einer Million Reisenden gerechnet, die wenn auch mit Verspätungen ihr Ziel erreichen dürften, wie Transportminister Clément Beaune dem Sender France 2 sagte.

Die Schäden des Unwetters in Frankreich könnten sich auf 370 bis 480 Millionen Euro belaufen, berichtete die Zeitung «Le Parisien» unter Verweis auf den Versicherungsexperten Risk Weather Tech. Das sei zwar mehr als bei Sturm «Alex» im Oktober 2020 mit 210 Millionen Euro Schäden, aber weniger als bei Sturm «Xynthia» 2010 (1,5 Milliarden Euro) und Sturm «Klaus» 2009 (1,7 Milliarden Euro).

AFP/sme