Begegnung mit einem WalDas nächste Spektakel-Foto vom olympischen Surfwettbewerb
Zwei Surferinnen suchen nach der perfekten Welle, da taucht neben ihnen ein Wal auf. Und wieder ist ein Fotograf zur Stelle.
Surfen kann grandios sein, eine Augenweide, ein Spektakel. Aber auch furchtbar langweilig. Eine halbe Stunde haben je zwei Surferinnen oder Surfer im Wasser Zeit, um auf die perfekte Welle zu warten. Kommt sie in dieser halben Stunde: wow! Kommt sie nicht, ist in dieser halben Stunde dies passiert: nichts. Die perfekte Note für die perfekte Welle ist wie beim Kunstturnen früher. Eine 10.
Doch manchmal kommt er, selbst wenn Flaute herrscht: dieser eine Moment, der alles verändert. Wir wissen das seit jenem Schnappschuss des Fotografen Jérôme Brouillet, der den brasilianischen Surfer Gabriel Medina in der vergangenen Woche in ikonischer Pose über dem Wasser festgehalten hat. «Das spektakulärste Foto von Olympia 2024», schreiben wir dazu. Brouillet ging mit seinem Foto völlig zurecht weltweit viral.
Nun sind Superlative etwas, mit dem man vorsichtig umgehen sollte. Aus Gründen aktueller Art: Im Halbfinal der Surferinnen in der Nacht auf Dienstag auf der Südseeinsel Tahiti ist es Brouillet gelungen, sein eigenes Superbild von Medina noch zu übertreffen. Es ist – Stand jetzt – DAS Foto dieser Sommerspiele.
Beim Duell zwischen Tatiana Weston-Webb und Brisa Hennessy vor der Küste des Stranddörfchens Teahupo'o drückte Brouillet just in dem Moment ab, als hinter den beiden Surferinnen ein Wal aus dem Pazifik sprang und sich rücklings zurück ins Meer warf.
Der tierische Support half Weston-Webb übrigens mehr als Konkurrentin Hennessey – aber den Sieg im Surf-Contest der Frauen gab es auch für die Brasilianerin nicht. Gold an diesen Spielen hat aber so oder so Fotograf Brouillet verdient. Oder legt noch ein anderer oder eine andere nach?
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