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Sie gewinnt Olympia-Gold
Nach Gender-Debatte: Boxerin Khelif siegt und wird von 15’000 gefeiert

epa11541370 Gold medal winner Imane Khelif of Algeria poses on the podium of the Women's 66kg Final category of the Boxing competitions in the Paris 2024 Olympic Games, at Roland Garros in Paris, France, 09 August 2024.  EPA/MAST IRHAM
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Die algerische Boxerin Imane Khelif hat dem von einer aufgeheizten Geschlechter-Debatte ausgelösten Druck auch im Olympia-Final standgehalten und Gold gewonnen. Die 25-Jährige setzte sich im Weltergewicht gegen die chinesische Weltmeisterin Yang Liu einstimmig nach Punkten durch und wurde Olympiasiegerin.

«So Gott will, wird diese Krise in einer Goldmedaille gipfeln, das wäre die beste Antwort», hatte Khelif zuletzt gesagt. Auch im finalen Kampf auf dem Court Philippe Chatrier im Stade Roland Garros wurde sie vor rund 15’000 Zuschauern frenetisch angefeuert und bejubelt. Nach der Urteilsverkündung führte Khelif in der Ringmitte wieder ihren Jubeltanz um die eigene Achse auf und wurde anschliessend unter tosendem Jubel der Fans von einem algerischen Betreuer auf dessen Schultern getragen.

Wirbel um Teilnahme

Um Khelif und Lin Yu-ting (28) aus Taiwan, die am Samstag im Federgewicht gegen die Polin Julia Szeremeta um Gold boxt, gibt es eine heftig geführte Startrecht-Debatte. Diese geht weit über den Sport hinaus und erfasst auch höchste politische Kreise. (Lesen Sie unsere Analysen zur Kontroverse: In diesem Gender-Streit muss genauer hingeschaut werden und Es ist die Biologie, Dummkopf!)

Beide Boxerinnen waren nach bislang nicht näher erklärten Geschlechter-Tests vom Verband IBA, der vom Internationalen Olympischen Komitee (IOK) nicht mehr anerkannt wird, von der WM 2023 ausgeschlossen worden. Beide hätten laut IBA die erforderlichen Teilnahmekriterien nicht erfüllt und «im Vergleich zu anderen weiblichen Teilnehmern Wettbewerbsvorteile» gehabt.

Das IOK nannte es eine «willkürliche Entscheidung ohne ordnungsgemässes Verfahren» und liess Khelif und Lin in Paris teilnehmen. Das im Pass angegebene Geschlecht sei für viele Sportarten massgeblich für die Zulassung zu den Wettbewerben, lautete eine Begründung. Das IOK warnte vor einem «Kulturkrieg». Der umstrittene russische IBA-Präsident Umar Kremlew kritisierte, mit der aktuellen Debatte werde der Sport «zerstört».

DPA