Olympiafinal: Alcaraz - DjokovicDjokovic krönt sich zum Olympiasieger – und liegt schluchzend auf dem Platz
Novak Djokovic bezwingt in einem hochklassigen Final den Spanier Carlos Alcaraz in zwei Sätzen. Beide Durchgänge gehen ins Tiebreak.

Ungläubig fasste er sich an den Kopf. Gerade so, als könnte er es kaum glauben, dass man auf einem Tenniscourt ja gewinnen kann. Er liess sich danach auf die Knie fallen, hob beide Hände zum Himmel und verharrte eine Weile schluchzend auf allen Vieren. Das Publikum im Stade Philippe Chartier stand und applaudierte und genoss das Schauspiel. Das vor allem eines ausdrückte: endlich. ENDLICH.
Mit einem 7:6, 7:6 über Carlos Alcaraz machte sich Novak Djokovic in Roland Garros zum Olympiasieger – spät in seiner Karriere, aber doch noch. 2028 in Los Angeles wäre er bereits 41. Seine langjährigen Rivalen hatten 2008 in Peking Gold gewonnen und damit den Golden Slam ihrer Karriere realisiert – Roger Federer im Doppel und Rafael Nadal im Einzel. Djokovic dagegen hatte diese Medaille bislang gefehlt. 2008, als 22-Jähriger, gewann er immerhin Bronze nach einer Halbfinal-Niederlage gegen Nadal. 2012 und 2021 wurde er nur Vierter, 2016 scheiterte er in der ersten Runde.
Nun also der Sieg gegen Alcaraz, der ihm zudem wohl endgültig den Vorteil einbringt in der fortwährenden Diskussion, wer vom legendären Tennistrio als grösster Spieler in die Geschichte eingeht. Der 37-Jährige war nach seinem Triumph ausgelassen und sagte: «Das ist der grösste Erfolge meiner Karriere. Nun ist das Puzzle komplett.»
Darüber hinaus war für ihn der Triumph in Paris – zumindest ein Stück weit – Wiedergutmachung für die klare und deshalb bittere Niederlage im Duell mit dem jungen Spanier im Wimbledon-Final vor knapp einem Monat.
Djokovic und Alcaraz zeigten streckenweise fantastisches Tennis, und auch wenn der Spanier seinen Gegner vor allem mit seinen Stoppbällen und seiner Vorhand durchaus in Bedrängnis bringen konnte, zeigte sich Djokovic in den entscheidenden Momenten unwiderstehlicher und präziser. Beide Spieler vergaben zahlreiche Breakchancen, keiner von ihnen vermochte im 2:50 Stunden dauernden Match eine solche zu nutzen. Alcaraz dürfte vor allem dem zehnten Game des ersten Satzes nachtrauern, als er allein fünf Breakchancen ausliess und Djokovic in Bedrängnis brachte. Aber erneut nicht reüssieren konnte.
Genialer Ballwechsel der beiden. Mit dem besseren Ende für den Spanier nach einem Stoppball des Serben.
Es roch kurz nach einer weiteren Breakchance für Djokovic. Aber natürlich ist da nix. Alcaraz legt wieder vor.
Hochstehendes Tennis weiterhin. Djokovic gleicht wieder aus.
Und wieder gibt es kein Break. Der Spanier macht drei Punkte in Folge und holt sich das Game.
Nun hat Djokovic eine weitere Breakchance.
Doppelfehler von Alcaraz. Djokovic ist dran.
Djokovic zeigt sich weiter unbeeindruckt und gewinnt das Game zu Null.
Der Spanier holt sich den Vorteil und auch das Game.
Nachdem Djokovic in der Kabine verschwand, ist das erste Game des 2. Satzes im Gang. Alcaraz führte 40:0, nun heisst es aber Einstand.
Und dann ist der erste Satz nach 1:34 Stunden beendet. Djokovic entscheidet das Tiebreak für sich. Was für eine Leistung, was für ein Duell, was für ein Niveau hier? Wir schnaufen nun mal kurz durch.
Djokovic bestätigt das Mini-Break. 6:3 für den Serben!
Das erste Mini-Break ist Tatsache, Djokovic setzt den Return auf die Linie. 4:3 für den Serben!
Punkt Alcaraz, 3:3, Seitenwechsel hier in der Sonne von Paris! Wer schafft hier den Durchbruch?
Djokovic jagt seinen Gegner mal wieder über weite Wege – und macht am Ende am Netz den Punkt. 3:2-Führung für den Serben!
Die Rückhand ist zu lange. Punkt Djokovic, 2:2!
Punkt mit der Rückhand für den Spanier. Hier ist noch alles in der Reihe.
Vorhandwinner von Alcaraz nach einem längeren Ballwechsel. 1:1!
Djokovic schlägt auf, Djokovic punktet nach Fehler des Spaniers.
Und das Tiebreak ist Tatsache. Bei dreizehn ungenutzten Breakmöglichkeiten war das hier das erwartbare Ende.
Ein Punkt fehlt Alcaraz nun zum Tiebreak.
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