Messe trotz CoronaOlma setzt auf Pass für Geimpfte, Getestete oder Genesene
Die grösste Publikumsmesse der Schweiz will trotz Pandemie im Oktober ihre Pforten öffnen. Möglich machen könnte das ein vom Bund geplanter Nachweis.
Die Olma ist die mit Abstand beliebteste Publikumsmesse der Schweiz. In guten Jahren tummeln sich dort fast 380’000 Besucherinnen und Besucher. Sie geniessen das Volksfest mit Bier und Bratwurst, bewundern die schönsten Kühe und feuern die Rennschweine beim allseits beliebten Säulirennen an. All das war im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht möglich, die Olma 2020 wurde abgesagt.
Doch dieses Jahr will die Messe ihre Pforten für Gross und Klein wieder öffnen. Die Betreibergesellschaft, die Genossenschaft Olma Messen St. Gallen, arbeite angesichts der aktuell unsicheren Situation an verschiedenen Szenarien, so Direktorin Christine Bolt. Ein definitiver Entscheid über die für 7. bis 17. Oktober geplante Veranstaltung falle vor den Sommerferien.
Politik arbeitet an Corona-Pass
Möglich sein könnte der Messebesuch mit einer Art Pass – einem Nachweis für geimpfte, getestete und genesene Messebesucher. «Wir sind uns bewusst, dass dies nicht einfach wäre – sowohl logistisch als auch gegebenenfalls für gewisse Leute», erklärt die Direktorin. Dabei stützt sich die Genossenschaft auf die Entscheidungen des Bundesrats und will die entsprechenden Massnahmen umsetzen.
Jüngst haben sich Nationalrat und Ständerat auf einen solchen Pass verständigt. Er soll einen Nachweis ermöglichen für all jene, die gegen Covid-19 geimpft sind, einen negativen Test vorweisen können oder bereits genesen sind.
Der Bundesrat soll nun die rechtlichen Grundlagen für das Vorhaben sicherstellen und dafür sorgen, dass der Pass auch international anerkannt wird. Noch ist aber unklar, wie dieser genau aussehen soll. Auch die Beratungen über das Covid-Gesetz gehen noch weiter.
Die Genossenschaft Olma Messen St. Gallen will sicherstellen, dass die Messe dieses Jahr wieder stattfinden kann. «Unser zentrales Anliegen ist es, sie durchführen zu können – und eine eingeschränkte Durchführung ist für uns das kleinere Übel als keine Durchführung», sagt Direktorin Bolt.
Zudem wünscht sich die Messebetreiberin eine einheitliche und branchenübergreifende Regelung für Veranstalter aller Art. «Wir würden damit Planungssicherheit gewinnen», so Bolt.
Art Basel soll im September stattfinden
Neben der Olma dürften im zweiten Halbjahr noch andere Messen in der Schweiz stattfinden. Auf dem Plan steht die auf September verschobene weltgrösste Kunstmesse Art Basel, die normalerweise knapp 100’000 Besucherinnen und Besucher zählt. «Zum jetzigen Zeitpunkt gehen wir davon aus, dass unsere Annahme, die Art Basel im September durchzuführen, realistisch ist», sagt eine Sprecherin.
Die Messe sei bereit, alle dafür nötigen Massnahmen zu ergreifen. Welche das sein könnten, will die Art Basel später mitteilen. Für den Herbst geplant sind ebenfalls die Fantasy Basel und der Suisse Caravan Salon in Bern mit zuletzt jeweils über 50’000 Besucherinnen und Besuchern.
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