Budget 2022Oetwil budgetiert eine rote Null
Die Politische Gemeinde veranschlagt fürs Jahr 2022 ein Mini-Minus von 30’000 Franken. Am Steuerfuss wird nicht gerüttelt.
Ein ausgewogenes Budget, das präsentiert die Gemeinde Oetwil fürs Jahr 2022. Ausgaben von 31,54 Millionen Franken stehen Einnahmen von 31,51 Millionen gegenüber. Zum Ende dürfte demnach ein minimes Defizit von 30’000 Franken resultieren. Dies bei einem unveränderten Steuerfuss von 119 Prozent.
Bis auf weiteres steigende Grundstückgewinnsteuern, etwas höhere Finanzausgleichsbeträge und entgegen den früheren Annahmen stabile Steuererträge begründen dieses «optimistische Budget» auf der Einnahmenseite, wie die Gemeinde in einer Mitteilung schreibt. Auf der Ausgabenseite schlagen insbesondere höhere Belastungen auf der Personalseite der Verwaltung und höhere Sozialausgaben zu Buche.
Bildungskosten konstant
In der Vergangenheit stand der Gemeinderat Oetwil wegen eines Kostenanstiegs im Ressort Bildung hart in der Kritik. Im Dezember 2019 lehnte die Gemeindeversammlung den Voranschlag 2020 gar ab. Oetwil musste daraufhin einige Monate mit einem Notbudget operieren. Die Gemeinde zog ihre Lehren daraus: Im Budget 2021 budgetierte sie für das Ressort Bildung über 660’000 Franken weniger als noch im Vorjahr. Für 2022 rechnet die Gemeinde nun mit Aufwendungen in einem ähnlichen Bereich. Die Schule könne ihre budgetierten Kosten auch deshalb im Griff halten, weil zwei Klassen auf Primarstufe aufgehoben würden, schreibt die Gemeinde.
Im Sozialbereich (AHV/IV/Ergänzungsleistungen) steigen die Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr derweil um rund 800’000 Franken. Gemäss Angaben der Gemeinde können diese aber durch die höheren Rückvergütungen seitens des Kantons wieder kompensiert werden.
Grössere Investitionen
Nach einer dreijährigen «Durststrecke» bei den geplanten Investitionen – 2021 hatte Oetwil mit 1,5 Millionen Franken geplant – zeichne sich nun wieder eine intensivere Investitionstätigkeit für die kommenden Jahre ab, schreibt die Gemeinde. Die Basis dafür bilde in erster Linie die «Strategieentwicklung Liegenschaften», welche in den letzten Monaten mit grosser Intensität aufbereitet worden sei und aus welcher etliche Bau-und Sanierungsprojekte ermittelt worden seien. Der grösste Posten dürfte dabei die Sanierung des Freibades für geschätzte 3,5 Millionen Franken sein. Ziel des Oetwiler Gemeinderats ist es, dass die Gemeinde alle Investitionen und Abschreibungen zu 100 Prozent aus Eigenmitteln (Nettovermögen) tragen kann.
Budget und Steuerfuss werden der Gemeindeversammlung am 13. Dezember zur Annahme vorgelegt.
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