Öffnung für Eisfans ist nicht in Sicht
Der Lützelsee und die grösseren Weiher im Bezirk Meilen sind für Schlittschuhläufer oder Spaziergänger bis jetzt nicht freigegeben. Das dürfte sich diese Woche auch nicht mehr ändern – selbst wenn die Kälte andauert.
Unter der Nebeldecke bleibt es in der Region am Zürichsee gemäss den aktuellen Prognosen noch bis Ende Woche wie in einer Tiefkühltruhe – mit Minustemperaturen auch am Tag. Trotzdem ist nicht damit zu rechnen, dass bereits zugefrorene Weiher und Seen im Kanton sowie in der Region – wie etwa der Lützelsee in Hombrechtikon – eine begehbare Eisdecke erhalten. Das Eis auf den stehenden Gewässern ist nach wie vor zu wenig dick oder zu brüchig, wie Stefan Oberlin von der Medienstelle der Kantonspolizei bestätigt, welche zweimal pro Woche mit einem Eisbulletin über die Situation im Kanton informiert.
Der Entscheid zur Freigabe von gefrorenen Seen für die Öffentlichkeit liegt bei den Gemeinden selber, wie Oderlin bestätigt. Diese sind auch für die Messungen der Eisflächen und Kontrollen verantwortlich. Die Gemeinden am See greifen dabei häufig auf die Seepolizei zurück, die über die nötigen Instrumente verfügt. Die Gemeinden müssen die Öffentlichkeit zudem mit Tafeln oder Plakaten informieren, ob die Eisflächen öffentlich begehbar sind oder nicht.
Mindestens 15 Zentimeter
In Stäfa hat die Gemeindepolizei auf dem Stigelenweiher und dem Chatzentobelweiher Eismessungen durchgeführt, wie ihr Chef Stefan Maag sagt. Das Resultat: Eine Freigabe kommt bis jetzt nicht in Frage. Grund ist vor allem die «schlechte Qualität des Eises». Dieses ist nicht stabil genug – und wegen des Schnees auf der Oberfläche wächst es auch nicht schnell genug in die Tiefe, wie Maag erklärt. Das Eis müsse mindestens 15 Zentimeter dick und kompakt sein, damit eine Freigabe möglich sei. Diese Vorgabe beruht auf Kriterien, welche die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft formuliert hat. Die Polizei werde diese Woche aber nochmals eine Messung durchführen, eine spätere Freigabe der Weiher sei daher «nicht unmöglich.
«Das Eis ist nicht stabil genug und von schlechter Qualität.»
In Küsnacht wäre die Freigabe des Schübelweihers denkbar, während der unter Naturschutz stehende Rumensee für Eisläufer generell nicht zugänglich ist. Gemäss Klaus Seelhofer vom zuständigen Tiefbauamt bleibt der Schübelweiher aber ebenfalls gesperrt: «Das Eis ist nicht so dick wie man denkt», sagt er, «und wegen des tiefen Wasserstands besteht die Gefahr, dass es Hohlräume gibt und das Eis einbricht», sagt er.
Keine Freigabe am Lützelsee
Auch in Hombrechtikon beurteilt man die Chance als klein, dass der Lützelsee – das grösste Gewässer im Bezirk Meilen neben dem Zürichsee – in absehbarer Zeit für Schlittschuhläufer oder Passanen freigegeben werden kann. «Das nötige Schwarzeis unter dem Schnee ist mit etwas mehr als sieben Zentimetern zu dünn und die Eisqualität zu schlecht», erklärt Gemeindeschreiber Jürgen Sulger. Die Gemeinde führt die Eismessungen laut Sulger jeweils selber durch, den Lützelsee freigeben würde sie aber erst, wenn sie auch von der Seepolizei grünes Licht erhalten würde.
Und die Seegfröörni?
Bleibt die Frage aller Fragen, wenn es um natürliche Eisdecken geht: Reicht es eventuell für eine Seegfröörni auf dem Zürichsee? Stefan Oberlin winkt ab – und verweist auf für ein solches Ereignis erforderliche Kälteperiode. Diese beträgt 320 sogenannte Kältegradtage, was zum Beispiel 32 aufeinanderfolgenden Tagen mit durchschnittlich minus 10 Grad entspricht. So etwas gab es seit der legendären Seegfröörni im Winter 1962/63 mit Dauerfrost von Ende November bis anfangs März nie mehr. Die kleineren Seen im Kanton wurden letztmals im Februar 2012 für Eisfans freigegeben.
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