Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Obergericht in London
Deutsche Prinzessin scheitert mit Zivilklage gegen Spaniens Altkönig

epa10754035 German-born Danish entrepreneur Corinna Zu Sayn-Wittgenstein-Sayn departs the Royal Courts of Justice in London, Britain, 18 July 2023. Sayn-Wittgenstein-Sayn is accusing the former Spanish King Juan Carlos of harassment and is seeking damages. EPA/NEIL HALL

Ein Londoner Gericht hat eine Zivilklage gegen den spanischen Altkönig Juan Carlos (85) abgewiesen. Dessen frühere enge Freundin Corinna zu Sayn-Wittgenstein hatte Schadenersatz geltend machen wollen, weil sie und ihre Familie unter anderem bedroht worden seien.

Die Klägerin habe umgerechnet mehr als 140 Millionen Euro Schadenersatz gefordert, berichteten die britische Nachrichtenagentur PA und spanische Medien. Juan Carlos hatte die Vorwürfe zurückweisen lassen.

Eine Richterin des High Court entschied nun, dass das Gericht nicht zuständig ist, wie PA am Freitag meldete. Die Klage sei zum Beispiel nicht in dem Land eingereicht worden, in dem der Beklagte seinen Wohnsitz habe. Juan Carlos hatte 2014 abgedankt und lebt seit August 2020 im Exil in Abu Dhabi.

Juan Carlos und Corinna zu Sayn-Wittgenstein in einer Aufnahme aus dem Jahre 2008. Als sie sich kennenlernten, war sie alleinerziehende Mutter von zwei Kindern.

Bis 2009 sei sie seine Geliebte gewesen, erzählt Corinna zu Sayn-Wittgenstein-Sayn im Podcast «Corinna and the King» der die spanische Königsfamilie in Aufruhr versetzt hatte. Darin sprach sie über ihre fünfjährige Liaison mit Juan Carlos, die 2004 begann. Er hätte sich auch um ihren Sohn gekümmert. Sie hätten sogar zusammen gewohnt in seinem Anwesen in den Bergen von El Pardo bei Madrid, alles verschleiert vom Geheimdienst. Codename für das Paar: «Ingrid und der Blonde».

In Spanien waren bereits im Frühjahr 2022 alle Strafermittlungen wegen finanzieller Unregelmässigkeiten gegen Juan Carlos eingestellt worden. Man war deshalb damals davon ausgegangen, dass der Vater von König Felipe VI., der fast vier Jahrzehnte lang Staatsoberhaupt von Spanien war, bald endgültig in die Heimat zurückkehren würde. Doch diese Vermutung erwies sich als falsch. Laut Medien sind sowohl das Königshaus als auch die linke Regierung in Madrid weiter gegen eine Rückkehr. Seit dem Weggang ins Exil besuchte Juan Carlos nur vier Mal jeweils für wenige Tage Spanien – zuletzt vorige Woche.

SDA