Obergericht in LondonDeutsche Prinzessin scheitert mit Zivilklage gegen Spaniens Altkönig
Rund fünf Jahre hatte Corinna zu Sayn-Wittgenstein-Sayn eine heimliche Liebes-Affäre mit Juan Carlos. Aus der Liebschaft wurde eine Feindschaft. Sie fühlte sich von ihm bedroht und verklagte ihn wegen Belästigung in England.

Ein Londoner Gericht hat eine Zivilklage gegen den spanischen Altkönig Juan Carlos (85) abgewiesen. Dessen frühere enge Freundin Corinna zu Sayn-Wittgenstein hatte Schadenersatz geltend machen wollen, weil sie und ihre Familie unter anderem bedroht worden seien.
Die Klägerin habe umgerechnet mehr als 140 Millionen Euro Schadenersatz gefordert, berichteten die britische Nachrichtenagentur PA und spanische Medien. Juan Carlos hatte die Vorwürfe zurückweisen lassen.
Eine Richterin des High Court entschied nun, dass das Gericht nicht zuständig ist, wie PA am Freitag meldete. Die Klage sei zum Beispiel nicht in dem Land eingereicht worden, in dem der Beklagte seinen Wohnsitz habe. Juan Carlos hatte 2014 abgedankt und lebt seit August 2020 im Exil in Abu Dhabi.

Bis 2009 sei sie seine Geliebte gewesen, erzählt Corinna zu Sayn-Wittgenstein-Sayn im Podcast «Corinna and the King» der die spanische Königsfamilie in Aufruhr versetzt hatte. Darin sprach sie über ihre fünfjährige Liaison mit Juan Carlos, die 2004 begann. Er hätte sich auch um ihren Sohn gekümmert. Sie hätten sogar zusammen gewohnt in seinem Anwesen in den Bergen von El Pardo bei Madrid, alles verschleiert vom Geheimdienst. Codename für das Paar: «Ingrid und der Blonde».
In Spanien waren bereits im Frühjahr 2022 alle Strafermittlungen wegen finanzieller Unregelmässigkeiten gegen Juan Carlos eingestellt worden. Man war deshalb damals davon ausgegangen, dass der Vater von König Felipe VI., der fast vier Jahrzehnte lang Staatsoberhaupt von Spanien war, bald endgültig in die Heimat zurückkehren würde. Doch diese Vermutung erwies sich als falsch. Laut Medien sind sowohl das Königshaus als auch die linke Regierung in Madrid weiter gegen eine Rückkehr. Seit dem Weggang ins Exil besuchte Juan Carlos nur vier Mal jeweils für wenige Tage Spanien – zuletzt vorige Woche.
SDA
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