Konkurrenzlos im SturmJean-Pierre Nsame ist so dominant wie Alex Frei
Jean-Pierre Nsame hat in 24 Spielen 23 Tore erzielt und hat 11 Treffer mehr auf dem Konto als sein erster Verfolger. In den letzten Jahren hat nur einer die Konkurrenz so weit hinter sich gelassen.
Gerade mal 8 Minuten und 10 Sekunden brauchte YB (6:0) gegen Xamax für vier Tore. Ab der 37. Minute trafen Michel Aebischer, Christian Fassnacht und zweimal Jean-Pierre Nsame zum schnellsten Viererpack in der Super League. Es war bereits die fünfte Doublette des 27-Jährigen in der laufenden Saison neben zwei Hattricks gegen Sion im letzten November und gegen den FCZ. Mit den Toren Nummer 22 und 23 (in 24 Einsätzen) gegen Xamax schraubte Nsame seine persönliche Torausbeute nach 26 Runden weiter in die Höhe.
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Im Dezember nahm sich der Angreifer zwar eine kurze Auszeit und blieb ohne Treffer. Dafür meldete er sich in der Rückrunde umso treffsicherer zurück. Die lange Corona-Pause und Geisterspiele konnten ihm nichts anhaben. In sieben Spielen nach der Winterpause schoss der französisch-kamerunische Doppelbürger acht Tore. Auf den Super-League-Rekord von Seydou Doumbia aus der Saison 2009/10 mit 30 Toren fehlen Nsame lediglich sieben Treffer.
Der YB-Stürmer ist der Konkurrenz längst enteilt. Als erster Verfolger hat Cedric Itten elf Treffer weniger auf dem Konto. So deutlich hat zuletzt Alex Frei die Konkurrenz vor acht Jahren abgehängt.
Der ehemalige FCB-Stürmer und Rekord-Torschütze der Nati holte sich in der Saison 2011/12 und 2010/11 zweimal in Folge den Titel des besten Liga-Torschützen. Am Ende der jeweiligen Meisterschaft betrug sein Vorsprung auf den ersten Verfolger elf Tore (in der Bildstrecke oben). Und Nsame bleiben noch zehn Spieltage, um den Vorsprung auszubauen.
Bescheiden nach dem Spiel
Auf seine Treffsicherheit angesprochen hielt Nsame bei Teleclub aber den Ball flach und sagte lediglich, dass er stets versuche, sein Bestes zu geben und seine Quote ohne die Kollegen gar nicht möglich sei. Das Wichtigste sei, einen guten Job als Stürmer zu machen. Und ähnlich bescheiden bleibt er auch im Interview auf der Club-Website.
«Ich habe das Glück, starke Mitspieler um mich herum zu haben. Von ihren Vorlagen profitiere ich extrem. Natürlich versuche ich, mich in entsprechende Position zu bringen. Je öfter ich treffe, desto grösser wird auch das Selbstvertrauen.» Und das Interesse an ihm im Ausland.
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Nsames Wechselwünsche
Nsame ist zwar vertraglich noch bis 2023 an die Young Boys gebunden. Trifft er in diesem Stil weiter, wird er den kaum erfüllen – zumal er mit seinen Zahlen die Torschützenliste anführt wie kein anderer in Europas höchsten Ligen:
Nsame macht im gleichen Interview auch keinen Hehl aus seinen Karriereplänen. «Es gibt schon Wünsche und Pläne, aber die behalte ich für mich. Die Schweiz ist wunderbar, und ich fühle mich bei YB sehr wohl. Dennoch gehe ich nicht davon aus, dass es das letzte Land sein wird, in dem ich als Profi tätig sein werde. Ich möchte keine Tür zuschlagen, hoffe aber auch, dass sich die ideale öffnen wird.»
Für die Young Boys wäre Nsames Abgang ein grosser sportlicher Verlust. Aber er würde sie erlösen von der Nsame-Abhängigkeit, wie es Gerardo Seoane nach dem Sieg gegen Xamax nannte. Die Zahlen zeigen diese Abhängigkeit, im Bankenwesen heisst das: Klumpenrisiko.
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