ZSC-Break in BielOhne Malgin finden die ZSC ihre neue Playoff-Mentalität
Erneut reicht den ZSC Lions ein Tor: Noreau gelingt in Biel in der 40. Minute das siegbringende 1:0. Damit gleichen die solidarisch kämpfenden Zürcher die Serie auf 2:2 aus.
Es ist nicht von der Hand zu weisen: Die ZSC Lions sind ohne ihren Topskorer und Spektakelmacher Denis Malgin ein anderes Team. Der 25-Jährige, der am Sonntag in Spiel 3 in der 9. Minute nach einem harten Check aufs Eis geprallt war und ausfiel, verpasste auch das Spiel in Biel.
Er machte die Reise gar nicht mit, verfolgte die Partie zu Hause vor dem Fernseher. Offiziell wurde er krank gemeldet. Wie schwer er sich verletzt hat, geben die ZSC Lions nicht preis. Es ist die übliche Geheimniskrämerei im Playoff. Ohne Malgin fehlt den Zürchern das gewisse Etwas in der Offensive. Keiner, der den Puck elegant in die Offensivzone trägt, seine Gegner mit seinen Körpertäuschungen abschüttelt und seine Kollegen immer wieder mit seinen präzisen Pässen findet.
In seiner Abwesenheit mussten die ZSC Lions einen neuen Weg zum Erfolg suchen – und sie haben ihn gefunden: in einer aufopfernden Spielweise. Keiner, der den Kopf schüttelt, wenn etwas schiefläuft, jeder bügelt den Fehler des anderen aus, alle kämpfen solidarisch, und im Notfall steht im Tor ja noch Jakub Kovar.
Der Tscheche, der in den ersten zwei Partien neun Tore kassiert und wie ein ganz normaler Goalie ausgesehen hatte, hat inzwischen seit 148 Minuten und 27 Sekunden keinen Treffer mehr zugelassen. Die letzten 68 Torschüsse hat er alle abgewehrt. Und ein paar Mal auch das Glück des Tüchtigen beansprucht wie in Spiel 4 in Biel, als Rajala in der 34. Minute in doppelter Überzahl die Unterkante der Latte traf.
Hatten die Bieler in den ersten zwei Spielen die entscheidenden Zentimeter auf ihrer Seite gehabt, so ist das Momentum nun auf die Seite der ZSC Lions gekippt. Diesen reichte wie schon am Sonntag, als Chris Baltisberger in der 89. Minute getroffen hatte, ein einziges Tor zum Sieg. Diesmal war es Maxim Noreau, dem das Tor des Abends gelang, allerdings schon etwas früher: Der Kanadier wuchtete den Puck in der 40. Minute im zweiten Zürcher Powerplay mit einem Direktschuss ins Tor.
Der zum Auftakt der Serie so fehleranfällige Noreau spielte auch sonst eine tadellose Partie und gewann in der eigenen Zone viele Zweikämpfe. Auch er lässt sich vom Kampfgeist des Teams anstecken. Hektisch wurde es in der Schlussphase trotzdem noch. Weil sich Roe in der 58. Minute eine unnötige Strafe wegen Beinstellens einhandelte und so die Bieler mit sechs gegen vier Feldspielern den Ausgleich anstreben konnten.
Doch anders als am Freitag, als sie nach Ersetzen von Goalie Schikin noch das 3:3 erzielt hatten, trafen sie diesmal nicht mehr. In den letzten Minuten warf sich ein Zürcher nach dem anderen in die Bieler Schüsse. Das gibt blaue Flecken. Genau das braucht es im Playoff.
Am Sonntag waren die Bieler in der Verlängerung noch einen Schuss vom 3:0 in der Serie entfernt gewesen, jetzt steht sie 2:2. Die ZSC Lions haben sich den Heimvorteil zurückerobert. Doch sie sind gut beraten, jetzt nicht von ihrer eingeschlagenen Route abzuweichen. Selbst wenn Malgin am Donnerstag im Hallenstadion zurückkehren sollte. Wie Simon Bodenmann kürzlich sagte: «Es heisst nicht umsonst: Mit Offensive verkaufst du Tickets, mit Defensive gewinnst du Meisterschaften.»
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