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Eröffnung Vuebelle in HönggIn Zürich entstand ganz nebenher ein zweites Bellevue

Beim Höhenspazierweg in Höngg ist ein biodiverser Zwilling des bekannten Verkehrsknotens entstanden. Beton, Autos und Trams werden dort durch Bäume, Pflanzen und Tiere ersetzt.

Neuer Stadt-Platz/Aussichtspunkt "Vuebelle" (oekologisches Pendant zu Bellevue auf dem Hoenggerberg)
20.11.2016
(Tages-Anzeiger/Urs Jaudas)
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Ausgerechnet der betongraue, viel befahrene Platz zwischen Altstadt und Zürichsee stand Pate für ein besonders ambitioniertes Naturprojekt. Am Hönggerberg ist in den letzten Monaten auf einer Fläche von rund 8700 Quadratmetern ein grüner Zwilling des Bellevue entstanden. 

Das sogenannte Vuebelle gleicht in Grösse und Struktur dem innerstädtischen Platz und ist zugleich dessen biodiverse Version. Aber was bedeutet das genau? Alles, was unten am See zu finden ist, wurde zwischen der Michel- und der Kappenbühlstrasse mithilfe von Pflanzen und Naturelementen in derselben Dimension nachgebildet. So ist es auch auf der projekteigenen Website nachzuverfolgen.

Neuer Stadt-Platz/Aussichtspunkt "Vuebelle" (oekologisches Pendant zu Bellevue auf dem Hoenggerberg)
20.11.2016
(Tages-Anzeiger/Urs Jaudas)

Auf einer detaillierten Karte der Anlage wird ersichtlich, dass der Bellcafé-Pavillon oben in Höngg nicht aus Beton bestehen wird, sondern aus Holz, besser gesagt aus Bäumen, und statt Pizza soll es bald Säulenobst und andere Früchte geben. Wiesen zeichnen die Strassenräume nach, Holzstege und Bäume die Perrondächer und Buntbrachen, mit mehrjährigen Kräutern und Pflanzen angesäte Grünflächen zeigen die Gehsteige an. 

Der biodiverse Zwilling des Bellevue: Der Vuebell-Park.

An den Stellen, an denen auf dem Bellevue die Ampeln stehen, befinden sich hier oben Nistkästen für Vögel. Und während unten in der Stadt die Menschen unter dem Perrondach aufs Tram warten, finden sie hier oben an raumplanerisch gleicher Stelle bald Schatten unter Maulbeerbäumen. Während die Pflanzen und Bäume erst wachsen müssen, gibt es bereits jetzt freie Sicht auf den See – wenn auch aus einiger Entfernung –, so wie einst unten, als auch das Bellevue noch ein Park war.

Neuer Stadt-Platz/Aussichtspunkt "Vuebelle" (oekologisches Pendant zu Bellevue auf dem Hoenggerberg)
20.11.2016
(Tages-Anzeiger/Urs Jaudas)

Warum mehr Grün im sowieso schon grünen Quartier?

Der Verein Bee’n’Bee, der verschiedene Biodiversitätsprojekte in der Schweiz realisiert, hat den von der Stadt Zürich 2021 ausgeschriebenen Wettbewerb «Für Züri» gewonnen. Neben der Vergabe eines Projektbeitrags von 250’000 Franken wurde die passende Fläche für das Vorhaben von Grün Stadt Zürich zur Verfügung gestellt. Die Umsetzung begann Anfang vergangenen Jahres.

Neuer Stadt-Platz/Aussichtspunkt "Vuebelle" (oekologisches Pendant zu Bellevue auf dem Hoenggerberg)
20.11.2016
(Tages-Anzeiger/Urs Jaudas)

Aber warum mehr Grün im sowieso schon grünen Quartier Höngg? Der Ort habe zum einen die benötigten Dimensionen gehabt und liege zum anderen auf derselben Achse wie das Bellevue, sechs Kilometer Luftlinie entfernt, mit Blick auf See und Glarner Alpen, sagt Markus Schaub, der Vorsitzende des Vereins Bee’n’Bee. «Ausserdem ist Grün nicht gleich Grün.» Auch hier oben zwischen Landwirtschaft und Schrebergärten tue mehr Biodiversität gut, sagt Schaub. 

Dank eines zusätzlichen Crowdfundings konnte und kann das Projekt Vuebelle umgesetzt und weiterentwickelt werden. Bis 2029 wird in Höngg die grüne Version des Bellevue wachsen und gedeihen. So lange darf Bee’n’Bee die Fläche, die bisher landwirtschaftlich genutzt wurde, bespielen. 

Neuer Stadt-Platz/Aussichtspunkt "Vuebelle" (oekologisches Pendant zu Bellevue auf dem Hoenggerberg)
20.11.2016
(Tages-Anzeiger/Urs Jaudas)

Das Vuebelle will nach Angaben des Vereins vor allem auch ein Zeichen für eine neue Art der Flächennutzung setzen. Es versteht sich als Pionierprojekt für Artenvielfalt im urbanen Raum. Nach Zürich ist Ähnliches auch für weitere Städte geplant. Entstehen soll ein Lebensraum für Pflanzen und Tiere, aber auch ein neuer Naturort für Zürcherinnen und Zürcher.

Die Eröffnung des Vuebelles findet am 24. Mai ab 16 Uhr statt und dauert bis 21 Uhr. Biodiversitäts-Expertinnen und Experten stellen den Park und seine Eigenheiten vor.