Kampfjets der Schweizer LuftwaffeKaum geliefert, müssen die Triebwerke der neuen F-35 nachgerüstet werden
Der Antrieb des Kampfjets macht Probleme. Die Schweiz wird diese eigentlich veralteten Modelle erhalten – und muss auf das Upgrade warten.

Die Schweiz erhält zwischen 2027 und 2030 ihre in den USA bestellten F-35-Kampfflugzeuge. Diese werden mit Pratt & Whitney F135-Triebwerken ausgestattetet sein, einem Antrieb, der eigentlich veraltet ist und Probleme macht. Bei einer Überprüfung wurde festgestellt, dass das Triebwerk in bestimmten Situationen nicht den erforderlichen Schub liefert.
Knapp 600 Angestellte arbeiten derzeit an einer Lösung dieses Problems, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet. Ein Testmotor soll 2026 bereit sein, das Upgrade könnte dann ab 2029 zum Einsatz kommen. Zu spät für die meisten der 36 Kampfjets, welche an die Schweiz ausgeliefert werden.
Um das Triebwerk-Problem zu beheben, müssen die Antriebe der Schweizer Modelle also kurz nach Ankunft nachgerüstet werden. Die Luftwaffe arbeite dafür eng mit dem Hersteller zusammen, schreibt die «NZZ am Sonntag».
Die Nachrüstung werde einige Zeit in Anspruch nehmen, die genauen Details und der Zeitplan würden noch festgelegt. Auch andere Länder erhalten F-35 mit veralteten Triebwerken und wollen dann Upgrades. Zuerst würden aber wohl die US-Maschinen nachgerüstet und erst dann die ausländischen Partner. Immerhin: Neue Triebwerke braucht es dafür nicht, es handelt sich nur um ein Upgrade, das eingebaut werden kann.
Neue Sensoren benötigen mehr Strom
Dass ein solches nötig wird, liegt auch an einem neuen Paket, welches die USA in die F-35 einbauen. Es enthält verbesserte Sensoren und ein leistungsfähigeres Radar. Diese Systeme benötigen aber mehr Strom, der vom Triebwerk geliefert werden muss. Weil diese insbesondere in warmen Ländern schnell zu überhitzen drohen, sollen sie mit dem Update verbessert werden. Das heisst, sie werden dann mehr Strom für die Systeme und mehr Kühlluft liefern.
Die F-35 werden aber auch mit den alten Triebwerken genügend Strom für die aktualiserten Sensoren und Radare liefern, wie Armasuisse gegenüber der «NZZ am Sonntag» erklärt. Die Turbine werde aber übermässig beansprucht und müsse häufiger gewartet werden. Die Lebensdauer sinke entsprechend.
Sicherheitspolitiker nicht erfreut
Schweizer Sicherheitspolitiker wurden diese Woche vom Verteidigungsdepartement über die Triebwerk-Probleme informiert und zeigen sich wenig begeistert. Da werde wohl noch einiges auf die Schweiz zukommen, sagt die Grüne Marionna Schlatter der «NZZ am Sonntag».
Der langjährige Berufsoffizier Josef Dittli (FDP) will dem VBS Fragen stellen und erwartet Klarheit. «Es wurde versichert, dass die F-35 einwandfrei geliefert werden», sagt er. Er frage sich, ob es nicht auch um Mängel gehe und ob offen darüber informiert worden sei.
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