Neue Details zu PolizeiaktionFlüchtiger entkam der Polizei in Wädenswil
Eine Verhaftungsaktion hat am Donnerstag viel Aufsehen erregt. Der Grund für das Grossaufgebot der Polizei wird erst einen Tag später bekannt.
Die Verhaftung vom Donnerstag im Zentrum von Wädenswil erweist sich im Nachhinein als noch spektakulärer als bisher gedacht. Die Aktion erregte Aufsehen. Mehrere Polizeiautos fuhren vor dem Einkaufszentrum «Di alt Fabrik» vor. Polizeibeamte kesselten einen Mann ein, der noch zu fliehen versuchte. Sie setzten ihn aber fest und trugen ihn an Armen und Beinen gefesselt in ein Polizeiauto, wie ein Augenzeuge dieser Redaktion schilderte.
Das Polizeiaufgebot sei «überdimensioniert», kommentierte ein Leser den Artikel über den Vorfall. Wie nun jedoch bekannt wird, gibt es einen Grund dafür, dass so viele Beamte involviert waren: Der Verhaftete befand sich auf der Flucht.
Am Pullover wiedererkannt
Ein weiterer Augenzeuge beobachtete, wie der Flüchtige am gleichen Vormittag in Handschellen auf den Posten der Kantonspolizei in Wädenswil gebracht wurde. Wenig später seien von allen Seiten Polizeiautos mit Blaulicht in Richtung Einkaufszentrum gefahren, erzählt der Augenzeuge dieser Redaktion einen Tag später.
Er sei diesen gefolgt und habe die Polizeiaktion beobachtet. Dabei habe er festgestellt, dass der Verhaftete dieselbe Person sei, die auf den Polizeiposten gebracht worden war. «Ich erkannte ihn am hellgrauen Pullover wieder», erzählt er.
Die Medienstelle der Kantonspolizei Zürich bestätigt die Beobachtung des Wädenswilers. «Der Verhaftete ist aus der Polizeihaft geflohen», sagt Mediensprecher Florian Frei. Die Flucht sei sofort bemerkt worden, und es sei umgehend eine koordinierte Suche aufgegleist worden.
Der Mann, der von Augenzeugen als «jung» bezeichnet wird, schnupperte die Freiheit allerdings nicht lange. Nach 25 Minuten beendete die Polizei seine Flucht unweit des Postens, aus dem er entwichen war.
Wie sich der Mann aus der Polizeihaft entfernen konnte und was ihm vorgeworfen wird, gibt der Mediensprecher nicht bekannt. Florian Frei bestätigt nur, dass vom Geflüchteten für die Bevölkerung keine Gefahr ausgegangen sei – und dass er sich am Freitag nach wie vor in Haft befand.
Der über 100 Jahre alte Polizeiposten von Wädenswil verfügt zwar über zwei kleine Zellen mit vergitterten Fenstern. Es ist aber davon auszugehen, dass der Verhaftete sich nicht mehr dort befindet.
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