Protest gegen Räumung des Koch-ArealsNeue Besetzung in Wipkingen
Das ehemalige Sozialzentrum ist am Samstag besetzt worden. Von einer Zwischennutzung wollen die Besetzerinnen und Besetzer nichts wissen.
An der Hönggerstrasse 24 in Zürich-Wipkingen ist am Samstag das ehemalige Sozialzentrum Wipkingen besetzt worden. Das Zentrum ist am 13. Juni umgezogen in einen für 60 Millionen Franken umgebauten Gebäudekomplex an der Röschibachstrasse. Seither steht das Gebäude an der Hönggerstrasse leer.
Die Besetzerinnen und Besetzer bezeichnen das Haus als «autonomen politisch-kulturellen Raum, in welchem auch gewohnt werden kann». Unterzeichnet ist das Schreiben auf barrikade.info von einer «Familie Fleck», welche «gekommen ist, um zu bleiben».
Das leer stehende Gebäude, das sich in Privatbesitz befindet, werde «bald der Gentrifizierung in die Hände fallen, indem Luxus-Mietwohnungen entstehen sollen», heisst es in der Mitteilung der Besetzerinnen und Besetzer. «Wir wollen ein Zeichen setzen gegen Immobilienspekulation, die die Verdrängung von bezahlbarem Wohnraum und kulturpolitischen Freiräumen fördert.»
Koch-Areal: Besetzer müssen raus
Es geht den Besetzerinnen allerdings nicht nur darum, ein Zeichen zu setzen. Sie erinnern in der Mitteilung daran, dass dem autonomen Kulturzentrum auf dem Koch-Areal Ende Jahr die Räumung droht. Auf dem Areal will die Stadt über 300 gemeinnützige Wohnungen für 900 Personen bauen. Die rund 100 Personen, die das Koch-Areal derzeit besetzt halten, brauchen also im neuen Jahr eine neue Bleibe.
«Familie Fleck» kritisiert in ihrer Mitteilung auch Organisationen wie Interim und Intermezzo, die sich für Zwischennutzungen von leer stehenden Liegenschaften einsetzen. Sie würden Hand in Hand mit der Immobilienbranche arbeiten. Ihr Konzept mache Zwischennutzungen lächerlich. Es werde das Mietrecht ausgehebelt, und Besetzungen würden verhindert.
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