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Offener Brief an Silvia Steiner
Netzwerk fordert Bildungsdirektorin auf, das «Experiment» zu beenden

200 Zürcher Lehrpersonen fordern in einem offenen Brief, die Corona-Massnahmen auf allen Schulstufen einzustellen, weil der Leidensdruck der Kinder zu gross sei. 
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Eine Gruppe von Lehrpersonen aus dem Kanton Zürich macht ihre Sorge um das Wohl der Kinder öffentlich. Rund 200 Lehrpersonen haben vergangene Woche einen offenen Brief vom Verein «Lehrernetzwerk Schweiz» an Regierungsrätin Silvia Steiner (Die Mitte) unterschrieben und fordern sie auf, das «Massnahmen-Experiment an den Schulen unverzüglich zu beenden».

Im Schreiben bezeichnet das Netzwerk das Vorgehen in den Schulen als «geradezu sträflich, die Schulkinder am stärksten mit Massnahmen zu belasten, die weder evidenzbasiert noch wissenschaftlich Sinn machen». Aus Sicht des Netzwerkes dienten die aktuellen Regelungen nur dazu, den Massnahmen-Aktivismus der Politik zu verwirklichen. Viele ihrer Schülerinnen und Schüler würden unter den Corona-Massnahmen leiden. Diesem Leidensdruck wollen die Lehrpersonen nicht mehr länger «untätig zuschauen», denn auch sie litten unter den Umständen. Sie berufen sich in ihrem Schreiben auf die Stellungnahme der Fachgesellschaft Kinderärzte Schweiz, welche Schulkinder nicht als Treiber der Pandemie bezeichnen.

Die Bildungsdirektion kommentiert die öffentliche Kritik nicht. Sie bestätigt aber den Eingang des Briefes. Das Schreiben werde nun inhaltlich geprüft und direkt beantwortet.

Minderheit der Lehrerschaft

Die Gruppe der Unterzeichnenden ist divers. Dazu zählen Lehrpersonen aller Stufen – von Kindergarten bis Berufsschule – und aller Fachrichtungen – von Logopädie bis Sport auf der Oberstufe; einige sind auch schon im Pensionsalter. Gemessen an der Gesamtzahl aller Lehrpersonen im Kanton Zürich, ist die Gruppe klein; Ende 2020 waren im Kanton Zürich an Volks-, Berufs- und Mittelschulen rund 24’000 Lehrpersonen beschäftigt.

Kopf des Vereins ist Jérôme Schwyzer, Lenzburger Sekundarlehrer und SVP-Politiker. Er hat das Netzwerk Ende August gegründet, weil er sich an der im Kanton Aargau neu eingeführten Maskenpflicht ab der 5. Klasse störte. Schweizweit zählt das Netzwerk mittlerweile rund 2600 Mitglieder, darunter über 250 Lehrpersonen aus dem Kanton Zürich. Das Netzwerk unterstützte in den vergangenen Wochen mehrere Beschwerden gegen die Corona-Verordnung im Kanton.

Bereits vor den Herbstferien richtete sich die Gruppe «Kinder schützen – jetzt!» an alle Bildungsdirektionen der Schweiz. Sie fordert genau das Gegenteil und will nationale Minimalstandards bei den Massnahmen und breit angelegte repetitive Tests. Diese sollen die Kinder schützen, aber in ihrem Alltag möglichst wenig belasten.