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Neuer Streamingdienst
Lieblingsserie zu Ende? Mit dem «Netflix of AI» geht sie weiter

Die Plattform Showrunner.xyz  erlaubt den künftigen Nutzenden, mit «ihren Geschichten in Echtzeit zu experimentieren und ihre Visionen ständig zu überarbeiten und zu verfeinern».
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Showrunner hat hohe Ziele. Das Start-up nennt sich schon mal «Netflix of AI». «Vielleicht hat man gerade alle Episoden einer Serie fertig gesehen, die man zuletzt angesehen hat», startet Chef Edward Saatchi ein bekanntes Szenario. In Bälde könnte man nun auf einen Button klicken und so einfach eine neue Episode erstellen.

In der ersten Version, so Saatchi weiter, würden die Nutzerinnen und Nutzer etwa die Möglichkeit haben, Dialoge, Charaktere und Aufnahmetypen via Prompt vorgeben zu können. Der Plot stammt von den Usern, oder die KI übernimmt auch das. Momentan funktioniert die Technologie nur in unterschiedlichen Zeichentrickstilen und nicht für Spielfilmoptik. Zur Auswahl stehen etwa eine japanische Anime-Optik, picaresque 3-D-Animationen oder der Papierausschnitt-Look von Southpark.

Ganze Serienepisoden mithilfe eines KI-Prompts zu generieren – für die pathologischen Bingewatcher klingt das wahrscheinlich nach einer sehr nahen Entsprechung des Paradieses. Dementsprechend haben sich bereits 50’000 Menschen auf die Warteliste des Start-ups setzen lassen. Aber wenn die bereits online gestellten Episoden eine Vorahnung auf die Revolution der Unterhaltung geben, sollte man seine Erwartungen nicht allzu hoch ansetzen.

Nutzende zahlen für die Plattform und befüllen sie auch selbst

Unter anderem findet sich dort eine Serie namens «Exit Valley», eine mässig witzige Satire auf den Gründerkult in der Techbranche, die ohne grossen Erfolg versucht, Figuren wie Elon Musk oder Mark Zuckerberg aufs Korn zu nehmen. Andere Serien scheinen nur aus Standbildern zu bestehen, die Animationen sind schief, die Stimmen ton- und die Ideen einfallslos.

Momentan funktioniert die Technologie nur in unterschiedlichen Zeichentrickstilen: Screenshot aus der Serie «Exit Valley».

Trotz allem handelt es sich natürlich um ein prima Geschäftsmodell: In Zukunft soll das Publikum nicht nur eine Abogebühr für die Inhalteplattformen bezahlen, sondern diese auch noch selbst befüllen. Damit evoziert man ein schier unerschöpfliches und noch dazu personalisiertes Reservoir an Streamingangeboten.

Seine Plattform erlaube es den Nutzern, mit «ihren Geschichten in Echtzeit zu experimentieren und ihre Visionen ständig zu überarbeiten und zu verfeinern», so erzählt es Gründer Saatchi. In der echten Welt ähnelt generative KI zumindest heute eher einem Kreativspielautomaten. Man stopft ein paar Wörter und Halbsätze oben rein und hofft, dass unten ein Stück Content rausfällt, das dem Bild, dem Song oder der Serie entspricht, die kopfintern so herumwabert. Versuch und Irrtum, statt Schöpfungswille und Handwerkskunst.