AboInterview zur AHV-Abstimmung«Die Angstkampagne der Gewerkschaften ist dreist»
Die Jungfreisinnigen fordern eine generelle Erhöhung des Rentenalters. Genau das, wovor die Gegner der AHV-Reform warnen. Jetzt reagiert Parteipräsident Matthias Müller.

Herr Müller, die Linke warnt, wir müssten bald bis 67 arbeiten. Die Jungfreisinnigen haben mit ihrer Renteninitiative ein Argument geliefert, das die AHV-Reform zum Scheitern bringen könnte.
Was die Gewerkschaften machen, ist höchst unlauter. Sie verbinden unser Initiativprojekt mit einer Gesetzesvorlage, die das Frauenrentenalter jenem der Männer angleicht. Unsere Initiative ist ein Generationenprojekt, bei der Reform AHV 21 geht es darum, den akuten Sanierungsfall zu beheben. AHV 21 macht einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung, indem das Rentenalter der Frauen jenem der Männer angeglichen wird. Das bringt mehr Gleichstellung und mehr Generationengerechtigkeit. Natürlich wird das Rentenalter 66 oder 67 künftig zur Debatte stehen: Das Parlament hat bereits mit einem Vorstoss vom Bundesrat verlangt, dass dieser bis 2026 die nächste Reform präsentiert. Das ist bekannt und transparent. Aber all das hat mit der AHV 21 nichts zu tun.