Nations League: Schweiz - Schweden 1:0Gekämpft, gelitten, gewonnen: Der Schweiz gelingt der Exploit – und doch steigt sie ab
Ein frühes Tor von Ana-Maria Crnogorcevic sichert dem Nationalteam gegen Schweden den Sieg. Dennoch geht es runter in Liga B.
Noch einmal fällt der Ball an den Pfosten, noch einmal muss Goalie Elvira Herzog hechten. 90 Minuten sind schon lange vorbei, die Schwedinnen greifen an. Und die Schweiz leidet. Sie kämpft. Und dann kommt dieser Pfiff, es ist die grosse Erlösung. Denn er bedeutet: Die Schweiz gewinnt tatsächlich 1:0. Und das gegen Schweden.
Das Team der Skandinavierinnen, das ist die Weltnummer 1 bei den Frauen. Die Schweiz schafft also einen Exploit – der am Ende aber doch nichts bringt, das wird eineinhalb Stunden nach dem Schlusspfiff klar. Denn in Spanien, da gelingt auch den Italienerinnen der Coup. Die «Azzurre» schlagen Spanien in einem turbulenten Spiel 3:2 und können vor dem Duell gegen die Schweiz vom Dienstag nicht mehr vom dritten Platz verdrängt werden.
Die Chance, sich diesen dritten Rang zu holen, war ohnehin gering, nun ist die Schweiz vorzeitig aus der höchsten Spielklasse der Nations League abgestiegen, zu schwer wogen die vier Niederlagen aus den ersten vier Spielen.
Plötzlich funktioniert es wieder
Schaut man auf das nackte Resultat des Schweden-Spiels allerdings glückt das Debüt von Reto Gertschen. Er ist der neue Trainer dieses Teams, auf Experimente verzichtet er. Ana-Maria Crnogorcevic ist Stürmerin, Ramona Bachmann spielt im offensiven Mittelfeld, das sind die Positionen, die dieses Duo mag.
Und plötzlich scheint alles wieder so simpel. Fünfeinhalb Minuten sind vorbei, da schreit Crnogorcevic ihre Freude ins Luzerner Schneetreiben. Bachmann hat zwei Gegnerinnen auf sich gezogen und Géraldine Reuteler die Flanke geliefert. 72. Länderspieltor für Crnogorcevic, die gerade die kompliziertesten Monate ihrer Karriere hinter sich hat.
Die Schweizerinnen zeigen in der ersten Halbzeit einen guten Auftritt. Lia Wälti ist in dieser Phase die Chefin, Bachmann die Künstlerin. Coumba Sow hat ihre Momente, Noelle Maritz auch. Luana Bühler wächst in der Abwehr über sich hinaus und wird zur besten Spielerin des Abends.
Trainer Gertschen steht oft, er dirigiert, er ruft, er lobt. Sein Team nimmt die Führung mit in die Pause, es spielt befreit auf. Gerade in der Nations League war es das eine oder andere Mal zu sehen, dass Gertschens Vorgängerin, Inka Grings, das Team nicht erreichte, bei ihrer Derniere gegen Spanien, einem 1:7, schien sie es schon komplett verloren zu haben.
Viel Schweizer Glück
Mit der Zeit, die verstreicht, sieht Gertschen, dass diese Partie zunehmend langsamer wird, der Schnee erschwert ein gutes Passspiel. Das kommt den Schwedinnen entgegen, weil sie ihr Glück weiter in Flanken und Eckbällen suchen, die die Schweizerinnen kaum einmal gut klären können. Nicht allzu viele Corner wollten sie zulassen, bis zum Ende tritt Schweden deren zehn.
In der zweiten Halbzeit nimmt der Druck der Gäste zu, sie treffen den Pfosten, das ist das erste Mal, dass die Schweizerinnen Glück haben. Beim zweiten Mal lässt Reuteler an der Strafraumgrenze ein Bein stehen, der Pfiff bleibt aus. Beim dritten Mal kommt Goalie Herzog zu langsam aus dem Tor, die schwedische Stürmerin Kosovare Asllani trifft den Ball aber schlecht.
Das alles ereignet sich in der zweiten Halbzeit. Dass die Schweizerinnen diese unbeschadet überstehen, spricht für sie. Sie haben zwar fahrige Momente, wehren sich aber tapfer. Und so steht am Ende dieser Sieg, der etwas glücklich zustande kommt. Aber wer in den letzten vier Partien null Punkte holte und 14 Gegentore kassierte, den braucht das nicht zu kümmern. Entsprechend gross ist der Jubel nach dem Schlusspfiff. Er verstummt erst mit dem Abpfiff der Partie zwischen Spanien und Italien.
Schweiz
Schweden
Ein ziemliches hin und her in den ersten Minuten. Die Schweizerinnen scheinen jedoch von Beginn weg wach.
Gleich die erste Chance für die Schweiz! Reuteler wird im Rückraum des Strafraums angespielt, kann den Ball aber nicht wie gewünscht verwerten und so landet er in den Händen des schwedischen Goalies. Das wäre ein Traumstart gewesen!
Das Spiel beginnt!
Die Hymnen erklingen
Die Spielerinnen betreten bei Schneefall in der Luzerner Swissporarena den Platz. Nun ertönen die Hymnen. Es geht gleich los.
Die Aufstellung der Schwedinnen
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Die Aufstellung der Schweiz
Das Experiment von Ana-Maria Crnogorcevic auf der Aussenverteidigerposition scheint mit dem Amtsantritt Gertschens beendet. Die Spielerin von Atletico Madrid wird heute wieder in einer offensiveren Position eingesetzt. Im Tor ist im Vergleich zum 1:7 gegen Spanien nicht mehr Livia Peng sondern Elvira Herzog.
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Die Ausgangslage
Die Schweizerinnen stehen in der Nations-League-Gruppe mit Schweden, Spanien und Italien aktuell auf dem letzten Platz und treffen heute auf Schweden und am Dienstag auf Italien. Um nicht in Liga B abzusteigen, benötigen die Schweizerinnen gegen die Schwedinnen heute mindestens einen Punkt und Italien darf im Parallelspiel nicht gewinnen. So würde dann im Direktduell gegen Italien entschieden, wer absteigt.
Die Zahlen sprechen jedoch nicht für die Schweiz. Erst ein Tor in den bisherigen vier Nations-League-Partien erzielt und ganze vierzehn kassiert. Aus dem ganzen Kalenderjahr resultiert ein Sieg. Diese Statistik kostete mitunter Inka Grings den Job und damit steht heute zum ersten Mal Reto Gertschen an der Seitenlinie der Schweiz.
Herzlich willkommen
… bei uns im Ticker! Das Schweizer Frauen-Nationalteam steht in den abschliessenden zwei Partien in der Nations League vor grossen Herausforderungen. Nach der Trennung von Inka Grings steht nun interimistisch Reto Gertschen an der Seitenlinie. Schafft das Team unter ihm gleich den ersten Sieg in diesem Wettbewerb?
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