Das Ranking zur EishockeysaisonDer Weg kann nur über die ZSC Lions führen
Am Dienstag beginnt die Meisterschaft in der National League. Wer kann die Zürcher herausfordern? Wer muss sich in der Tabelle gegen hinten orientieren?
ZSC Lions: Alles für die Titelverteidigung
Der Meister konnte sein Team grosso modo zusammenhalten: Bodenmann ist zurückgetreten und Schäppi (Kloten) und Phil Baltisberger (SCL Tigers) sind weg, was Platz gibt für die zahlreichen talentierten Jungen. Als siebter Ausländer kam der junge Finne Santtu Kinnunen dazu, der Ambitionen auf eine NHL-Karriere hat. Die Zürcher haben alle Puzzleteile für die Titelverteidigung.
* der Mix beinhaltet eine Reihe weicherer Faktoren: von der Kadertiefe übers Konfliktpotenzial im Club bis zum Umfeld.
EV Zug: Bereit für den Gegenangriff?
Rang 4 und 0:4 im Halbfinal gegen den ZSC – es war eine enttäuschende Saison für die Zuger. Nun haben sie sich kräftig verstärkt. Carlsson komplettiert das Ausländertrio in der Abwehr, Olofsson und Vozenilek wecken hohe Erwartungen, Künzle bewies in der Vorbereitung seine Treffsicherheit. Die Zuger sind wieder breiter aufgestellt. Kleines Fragezeichen: Anfangs fällt Goalie Genoni aus.
Genève-Servette HC: Neue Stars, hohe Erwartungen
Nach Meistertitel und Champions-League-Sieg sind die Erwartungen hoch, trotz Rang 10 in der letzten Saison. Die Abgänge von Filppula und Winnik wurden durch die spektakulären Neuzugänge Granlund und Spacek kompensiert. Können sich die Torhüter Mayer und Descloux nach einer durchwachsenen Saison steigern? Und wie meistert Genf den Saisonstart? Wegen der Hallenrenovierung spielen sie achtmal auswärts.
Lausanne HC: Wird der Mut des Vizemeisters belohnt?
Nach dem Abgang von Connor Hughes (zu Montreal) setzen die Waadtländer auf ein junges Schweizer Goalie-Duo mit Kevin Pasche (21) und Thibaut Fatton (22). Das Team hat sich stark verändert, gleich fünf neue Ausländer wurden verpflichtet, talentierte Spieler wie David Sklenicka und Gavin Bayreuther. Für Schwierigkeiten könnte die zusätzliche Belastung durch die Champions League sorgen.
HC Davos: Holdens Saison der Bestätigung
Spengler-Cup-Sieg, direkte Playoff-Qualifikation: Trainer-Neuling Josh Holden ist der Einstand in Davos gelungen. Mit Stürmer Zadina und Verteidiger Honka sind gleich zwei offensiv ausgerichtete Spektakelmacher gekommen, das neue Sturm-Duo Ryfors/Tambellini überzeugte zuletzt bei Rögle. Wie bindet sie Holden in seiner Saison der Bestätigung ein?
SC Bern: Neue Ausländer, neuer Captain
Mit Rang 5 holte Trainer Tapola letzte Saison das Maximum heraus. Dennoch wird in Bern nun (wie immer) mehr erwartet – oder zumindest die Bestätigung. Mit Lindholm, Czarnik, Merelä und Ejdsell sind gleich vier neue Imports hier. Wird der SCB von weniger Verletzungssorgen verschont, ist Rang 5 möglich. Auch der Captain ist neu: Ramon Untersander löst Simon Moser ab.
HC Fribourg-Gottéron: Viel Konfliktpotenzial
Das Kader hat sich kaum verändert, Gottéron bleibt ein Kandidat für die Top 4. Doch der Abgang von Trainer und Sportchef Christian Dubé sorgte für ein Donnergrollen. Nun übernimmt dessen Assistent Patrick Emond – aber nur für eine Saison. Mit Roger Rönnberg, der Frölunda zur führenden Organisation in Europa machte, steht sein Nachfolger bereits fest. Das birgt Konfliktpotenzial.
HC Lugano: Checks statt Eisballett
Der neue Tscheche Zohorna steht für das Umdenken in Lugano: Es soll kein Eisballett mehr aufgeführt werden, man will den Gegnern unter die Haut gehen. Das kann der 1,98-Meter-Hüne Zohorna. Nach drei mageren Saisons soll es wieder nach vorne gehen. Interessant ist, dass man im Tor mit Schlegel und Van Pottelberghe entgegen dem Trend auf einheimisches Schaffen setzt.
HC Ambri-Piotta: Träumen mit Kubalik
Die Rückkehr von Dominik Kubalik hat eine Euphorie ausgelöst in der Leventina. 2017/18 verzauberte er das Tal und brach dann auf in die NHL, nun nimmt er in Ambri nochmals einen neuen Anlauf. Am liebsten würde man ihn natürlich länger behalten. Das letzte Mal katapultierte Topskorer Kubalik den Dorfclub auf Rang 5. Und jetzt? Träumen ist wieder erlaubt.
SC Rapperswil-Jona Lakers: Wie ersetzt man ein Genie?
Nach zwei wunderbaren Jahren kam der Absturz, und die Lakers verpassten die Top-10. Zwischen Cheftrainer Hedlund und dem ebenfalls impulsiven Assistenten Bert Robertsson funkte es zu sehr. Letzterer ist weg, ersetzt durch Ex-SCB-Cheftrainer Johan Lundskog. Auf dem Eis muss der Abgang von Captain und Genie Roman Cervenka kompensiert werden.
SCL Tigers: Aufbruchstimmung im Emmental
Dank des Prachtbaus mit zweitem Eisfeld und Athletikhalle herrscht Aufbruchstimmung in Langnau. Die SCL Tigers setzen auf Kontinuität, Trainer Thierry Paterlini hat vorzeitig verlängert, dazu wurden mit Allenspach und Fahrni zwei talentierte Schweizer Stürmer verpflichtet. Aber: Um die Playoff-Qualifikation zu schaffen, müssen die Ausländer wieder deutlich produktiver werden.
EHC Biel: Viel Qualität verloren
Der neue Trainer Martin Filander steht vor der Herkulesaufgabe, einen Neustart moderieren zu müssen. Durch die Abgänge der Leistungsträger Forster (Rücktritt), Rathgeb (Gottéron), Künzle (Zug), Kessler (Davos) und Hischier (Servette) ist viel Qualität verloren gegangen, die nicht ansatzweise ersetzt wurde. Der Playoff-Finalist von 2023 muss vorerst kleinere Brötchen backen.
EHC Kloten: Schlimmer gehts nimmer – oder?
Kloten konnte letzte Saison froh sein, dass das Playout nicht ausgetragen wurde. Mit Sportchef Ricardo Schödler und dem ehemaligen finnischen Nationaltrainer Lauri Marjamäki soll nun Ruhe und Stabilität einkehren. Der wichtigste Neuzugang: Ludovic Waeber ersetzt Juha Metsola. Allerdings war der Nordamerika-Rückkehrer weder beim ZSC noch in Fribourg jemals die Nummer 1 im Tor.
HC Ajoie: Trotz allem zuhinterst
13 Abgänge, 12 Zuzüge – im Jura ist kaum ein Stein auf dem anderen geblieben. Im Sturm wird ein kanadisches durch ein finnisches Trio abgelöst. Die wichtigste Änderung betrifft die Goalieposition: Aufstiegsheld Tim Wolf ist nach Zug gezogen, ihn ersetzt mit Benjamin Conz so etwas wie der verlorene Sohn. Alles andere als der letzte Platz wäre dennoch eine Überraschung.
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