Lebensmittelaktion für die Ärmsten«Hätten nie gedacht, das eines Tages in Genf zu tun»
Bilder, die man sonst nur aus Krisenregionen kennt: 2500 Leute stehen in Genf in einer kilometerlangen Schlange, um Nahrungsmittel zu erhalten.
Es sind rund 2500 Menschen, die in Genf vor der Eissporthalle «Les Vernets» stehen und auf Nahrungsmittel warten. Sie bilden eine Schlange von mehr als einem Kilometer. Einige sind extra früh aufgestanden, um sich einen Platz weit vorne in der Schlange ergattern zu können. Sie wissen weshalb, sind sie doch bei den letzten Malen zu spät erschienen. Die Folge: Sie mussten sich am Ende der Schlange einreihen und als sie dann endlich an der Reihe waren, war kein Essen mehr vorhanden.
Es sind die Ärmsten von Genf, die vor der Eissporthalle anstehen: Migranten ohne Papiere, Obdachlose, Menschen in anderweitigen prekären Lagen. Jede und jeder erhält eine Tüte mit Nahrungsmitteln im Gesamtwert von 20 Franken: ein Kilo Nudeln, zwei Kilo Reis, eine Flasche Öl, aber auch Dosen-Thunfisch, Tomatensauce, Hygieneprodukte sowie Gemüse und Früchte.
Levrat fordert Solidarität
Robert Petrucci, medizinischer Koordinator bei der Organisation Ärzte ohne Grenzen, die die Hilfsaktion organisiert, sagt gegenüber RTS: «Wir sind es gewohnt, aus Kriegsgründen zu arbeiten, aber wir hätten nie gedacht, dass wir das eines Tages in Genf tun würden.» So würden sie nicht nur Essen verteilen, auch medizinische Notfälle schauten sie sich an. Er fordere daher Solidarität für die Betroffenen.
Und das macht Christian Levrat, der Präsident der SP Schweiz, auch. Er twittert: «2500 Leute stehen in einer kilometerlange Schlange in Genf, um Nahrungsmittel zu bekommen. Jetzt ist Solidarität gefragt, mit allen!»
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