Nachwehen zur LimmattalbahnDie SVP wirft den Grünen vor, wortbrüchig zu sein
Die flankierenden Massnahmen zur Limmattalbahn im Bereich der Strassen kosten gut 26 Millionen mehr als gedacht. Im Kantonsrat waren die Meinungen dazu geteilt.
Im Dezember 2022 wurde die Limmattalbahn in Betrieb genommen. Noch laufen aber die flankierenden Massnahmen, um die Zentren von Schlieren und Dietikon zu entlasten.
Diese gaben am Montagnachmittag im Kantonsrat zu reden. Beantragt war ein Zusatzkredit von 26’6 Millionen Franken. Dieser sollte zusätzlich zu den bisherigen und durch das Volk abgesegneten 136,6 Millionen Franken genehmigt werden.
«Zu grosszügig geplant»
Die geplanten Umbauten bei den Strassen seien als Ganzes zu grosszügig angedacht. Es brauche nun nicht noch mehr Geld dafür, fanden die Grünen. Florian Meier (Winterthur) sagte: «Die Kosten laufen aus dem Ruder.» Und: «Wir schicken damit eine Verkehrslawine in Richtung Stadt.»
Die SP, darunter der Stadtpräsident von Schlieren, Markus Bärtschiger, wollte den Zusatzkredit um 5,5 Millionen Franken kürzen. Das Geld könne bei der Kreuzung Gasometer eingespart werden. «Das Projekt ist unnötig massiv überdimensioniert», fand Bärtschiger.
Der Dietiker SVP-Kantonsrat Rochus Burtscher warf den Grünen «Wortbrüchigkeit» vor. Das Volk habe das Gesamtpaket – Limmattalbahn plus Ausbau der Umfahrungsstrassen – genehmigt. «Der MIV ist den Grünen egal», schimpfte sein Parteikollege Ulrich Pfister aus Egg,
Zum Kürzungsvorschlag der SP gab Pfister zu bedenken, dass das gesamte Projekt auf das zukünftige Verkehrsaufkommen ausgerichtet sei. Daran solle man nicht «rumflicken».
Erfolgsgeschichte Limmattalbahn
Regierungsrätin Carmen Walker Späh (FDP) freute sich über die Einigkeit im Rat, dass die Limmattalbahn eine Erfolgsgeschichte sei. Und sie wies darauf hin, dass die Kosten aufseiten des Bahnbaus rund zwanzig Prozent tiefer ausfielen als veranschlagt.
Doch solle man die Spielregeln nicht während des Spiels ändern. Daher plädierte sie für den Zusatzkredit in voller Höhe.
Der Zusatzkredit wurde gesprochen. Nur die Grünen waren dagegen. Der Kürzungsantrag der SP wurde von Grünen und AL mitgetragen, er unterlag trotzdem mit 55 zu 117 Stimmen.
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