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SRF-Serie «Die Beschatter»
Nach SRF-Hit «Tschugger» folgt ein Quotentaucher

Regisseur Michael Steiner («Und morgen seid ihr tot») hat die sechs Folgen von «Die Beschatter» inszeniert. 
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Nach drei Folgen ist klar: Die Serie «Die Beschatter» kann nicht mit «Der Bestatter» mithalten. Das Schweizer Fernsehen, das bewusst auf einen Serien-Push setzt, hatte die sechsteilige Basler Krimikomödie von Michael Steiner als eines der Programmhighlights 2022 angekündigt – neben dem «Benissimo»-Comeback. 

Jetzt zeigt sich, dass der Marktanteil nach der Ausstrahlung der ersten Episode stetig gesunken ist. Der Start am 30. Oktober – ein Sonntagabend – erreichte noch 441’000 Zuschauerinnen und Zuschauer, ein Marktanteil von 28,4 Prozent.

Bei den beiden weiteren Folgen, die jeweils am Dienstagabend zu sehen waren, sanken die Zahlen auf 321’000 respektive 291’000. Das sind 150’000 weniger als am Anfang. «Die Publikumszahlen liegen unter unseren Erwartungen», sagt Baptiste Planche, Leiter Fiktion bei SRF. 

Ist eine zweite Staffel bereits jetzt gefährdet? «Wir nehmen die Publikumszahlen sehr ernst», so Planche. Man werde die Ursachen «gründlich und selbstkritisch» analysieren. Erst danach könne SRF entscheiden, wie es mit «Die Beschatter» weitergehe. Man sehe weiterhin «sehr viel Gelungenes und sehr viele Stärken» in der Serie. 

«Wurden die Pointen dieser Serie an der Fasnacht geschrieben?»

Nutzer auf Twitter

Während die Kritiken eher lobend waren, sind die Kommentare in den sozialen Medien und auf News-Plattformen deutlich. «Jedes Schultheater wäre besser», schreibt ein Twitter-Nutzer, und ein anderer: «Wurden die Pointen dieser Serie an der Fasnacht geschrieben?» Adjektive, die in Kommentarspalten vorkommen, sind «blöd», «langweilig» oder «niveaulos».

Tatsächlich dauert es eine Weile, bis «Die Beschatter» den Tritt findet. Zu Beginn wird viel doziert und wenig agiert, wenn der mittellose Ex-Polizist (Roeland Wiesnekker) seine Detektivschule in Basel gründet und dafür Wandtafel und Beamer benötigt, um seiner Zuhörerschaft zu erklären, was ein privater Ermittler so tut.

Über Zürich fallen auch ein paar Witze: Szene aus «Die Beschatter». 

Laut Baptiste Planche gab es wie bei allen Serienentwicklungen auch bei «Die Beschatter» «zahlreiche Versionen der Drehbücher» und «eine Vielzahl von Arbeitsschritten». Planche erklärt: «Nebst der Head-Autorin Simone Schmid haben im Writers Room Francesco Rizzi, André Küttel und Christine Brand gearbeitet.» Dabei seien sie von der Produktionsfirma Turnus Film sowie der SRF-Serienredaktion begleitet worden.

Zu viele Köche? Oder zu viel Basel für das Gesamt-Fernsehpublikum? SRF wolle Geschichten für das Publikum in der ganzen Deutschschweiz drehen, sagt der Fiktions-Leiter. Deshalb sollten Serien auch immer wieder an anderen Orten spielen. Nach Aargau («Der Bestatter») und Wallis («Tschugger») nun eben Basel. 

Anderer Erklärungsversuch: Das Format der Krimikomödie lässt direkte Vergleiche mit den Vorbildern aus den USA zu – und da fallen «Die Beschatter» ab. Auch im Vergleich mit «Tschugger», die Serie war auch als Streaming-Angebot auf dem Sender Sky ein Erfolg. Alle sechs Folgen von «Die Beschatter» lassen sich schon  auf Play SRF und Play Suisse streamen. Doch auch dort sind die Zahlen «unter den Erwartungen».