AboTV-Kritik «Die Beschatter»Das taugt die neue SRF-Serie
Regisseur Michael Steiner versucht mit der Geschichte eines abgehalfterten Detektivs in Basel einen Spagat zwischen Krimi und Komik. Das gelingt nicht immer, hat aber viel Potenzial.
An sich ist der Privatdetektiv Leo Brand, die Hauptfigur in der neuen SRF-Serie «Die Beschatter», ein viel bemühter Archetyp. Die Karriere bei der Kriminalpolizei liegt hinter ihm, das Familienglück auch. Und wenn der angeblich beste Polizist Basels nachts vor sich hin brütet, kippt er oft einen Whisky zu viel in sich hinein.
Solche Figuren kennt man aus etlichen Krimiklassikern. Nur ist der barsche Exil-Zürcher (grossartig: Roeland Wiesnekker) kein verbitterter Einzelkämpfer, wie ihn Dashiell Hammett, Raymond Chandler und Mickey Spillane in ihren Romanen entworfen haben. Der bullige Ex-Kommissar ist vielmehr ein verhinderter Teamplayer, der den Kontakt zu anderen Menschen sucht und schätzt. Erweist sich einer seiner wenigen Klienten als zahlungsunfähig, verzichtet Brand schon mal auf ein Honorar.