Nach Monaten im GefängnisRechtsextremer Österreicher will trotz Haft wieder nach Afghanistan
Herbert F. wollte zeigen, dass man nach Afghanistan sicher Menschen abschieben kann. Dort wurde er prompt verhaftet. Nun möchte er das Land erneut besuchen.
Neun Monate Haft bei den Taliban schreckten den österreichischen Rechtsextremisten offenbar nicht ab. Herbert F. will erneut nach Afghanistan reisen, wie er gegenüber dem Sender al-Jazeera erklärte. «Es gab einige nette Leute, aber auch einige dumme Leute, tut mir leid», sagte der 84-Jährige über die Personen, die ihn festgehalten hatten.
Nach seiner Freilassung landete er am Sonntag in der katarischen Hauptstadt Doha, so teilten es die Behörden in Wien mit. Er war seit Mai 2023 wegen Spionageverdachts in Afghanistan in Haft, nachdem er trotz einer seit Jahrzehnten bestehenden Reisewarnung in das Land gereist war.
Österreichs Kanzler Karl Nehammer dankte auf der Plattform X der katarischen Regierung für ihre Vermittlung in der Angelegenheit.
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Das österreichische Aussenministerium betonte, dass der 84-Jährige in den vergangenen Monaten über das Aussenamt, die zuständige Botschaft in Pakistan sowie die EU-Vertretung in Kabul «nach Kräften konsularisch betreut» worden sei. So habe man erreicht, dass ihm dringend benötigte Medikamente und ein Hörgerät übergeben worden seien.
Dem «Spiegel» zufolge reiste Herbert F. mit einem konkreten Ziel nach Afghanistan. Er wollte beweisen, dass das Land wieder sicher ist und Flüchtlinge entsprechend dorthin zurückgeschickt werden könnten.
Der Mann gilt als bekannte Figur der rechtsextremen Szene in Österreich. 1967 war er Gründungsmitglied der Nationaldemokratischen Partei (NDP), die 1988 verboten wurde.
DPA/van
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