Nach Konflikt in OberriedenVerzweifelter Trainer findet in Nachbargemeinde Platz für Fussballkurs
Der Ferienkurs des Oberriedners Bekim Rashiti drohte auszufallen, weil er mit der Gemeinde keine Lösung für einen Platz fand. Nun springt die Gemeinde Horgen in die Bresche.
Fast wäre es zu spät gewesen für die Fussballferien von Bekim Rashiti. Bis am 8. März musste der Oberriedner dem Ferienspass Horgen angeben, wo sein einwöchiges Angebot für Kinder in den Frühlingsferien stattfindet. Eigentlich hätte er dieses gerne, wie in den letzten Jahren, auf dem Sportplatz Cholenmoos in Oberrieden durchgeführt. Doch drei Tage vor der Deadline wusste Rashiti noch immer nicht, ob er den Platz nutzen kann. Obwohl er mehrmals bei der Gemeinde nachfragte und diese ihm versicherte, er werde eine Rückmeldung erhalten.
In seiner Verzweiflung wandte sich Bekim Rashiti an die für ihn zuständige Person beim Ferienspass Horgen. Dann ging es schnell: «Innerhalb von zwei Tagen hat mir die Gemeinde Horgen angeboten, dass ich den Kunstrasenplatz auf der Sportanlage Waldegg nutzen kann», erzählt er erfreut.
In Horgen ist man ebenfalls erfreut, dass die Fussballferien in die Gemeinde kommen. Roland Pfenninger ist Leiter der Abteilung Kind/Jugend/Familie, die für den Ferienspass zuständig ist. Er sagt: «Wir finden den Kurs total lässig und schätzen das Angebot sehr.» Da jeweils viele Horgner Kinder mitspielten, passe es gut, dass der Kurs nun auf der Waldegg stattfinde.
Kein Glück in Oberrieden
Rashiti führt seine Fussballferien aber nicht nur im Frühling durch, sondern auch in den Sommer- und Herbstferien. Für alle drei Termine hat der 46-Jährige bereits im Herbst bei der Gemeinde Oberrieden eine Bewilligung beantragt, um den Sportplatz benutzen zu dürfen. Darauf hörte er monatelang nichts.
Im Januar erfuhr Rashiti zufällig, dass für die Sommerferien der Fussballgigant Real Madrid den Platz für ein Jugendcamp seiner Stiftung zugesprochen erhielt – in jener Woche, in der Rashiti seinen Kurs plante. Das führte zu heftiger Kritik und Vorwürfen seinerseits an die Gemeinde.
In einer Aussprache bot die Gemeinde Bekim Rashiti als Alternative die Sporthalle Langweg an. Dies allerdings nur für den Sommer. Für die Fussballferien im Frühling und im Herbst wartete er vergeblich auf Antworten.
Auch im Herbst in Horgen
Mit dem Einspringen von Horgen ist nun sicher der Frühlingskurs gerettet. Auch für den Herbst plant Rashiti in Horgen. Was die Fussballferien im Sommer betrifft, ist er indes noch nicht sicher, in welcher Gemeinde er diese durchführt. Die Gemeinde Horgen hat jedoch angeboten, ihm den Platz auch im Sommer zur Verfügung zu stellen, sollte dieser nicht bereits belegt sein.
Dass in Horgen alles so schnell ging, während er in Oberrieden über Monate nicht weiterkam, verwundert Bekim Rashiti schon ein wenig. Doch er möchte nun lieber nach vorn schauen und den Konflikt mit seiner Wohngemeinde abhaken. «Ich konzentriere mich auf das Positive, nämlich, dass ich meinen Kurs durchführen kann.»
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