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AboInterview mit Therapeut
«Nach der Pandemie müssen wir auf Rache verzichten»

«Wir können nicht langfristig mit diesem Riss weiterleben», sagt Henri Guttmann: Demonstranten und Polizisten bei einer Kundgebung im Februar 2022. 
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Herr Guttmann, Corona hat nicht nur die Gesellschaft als Ganzes gespalten, sondern auch langjährige Beziehungen zerstört. Haben Sie das als Therapeut zu spüren bekommen?

Bei Klientinnen und Klienten von mir kam es familienintern zu enormen Rissen. Einige berichteten, ihre Eltern hätten ihnen gedroht, sie zu enterben, wenn sie sich impfen oder eben nicht impfen liessen. Ich habe die Spaltung aber auch in meinem privaten Umfeld erlebt. Ein Jugendfreund von mir hat einen verschwörerischen Youtube-Kanal erstellt. Ich habe ihm darauf geschrieben: «Schau, ich mag dich. Aber ich glaube, dass du von der falschen Seite Applaus bekommen wirst.» Er hat sich über meine Nachricht gefreut und sich bedankt. Ich sei der letzte Freund, der ihm schreibe, alle anderen hätten sich von ihm abgewandt. Er beharrte aber auf seinem Standpunkt und meinte: «Es tut mir leid, Henri, aber du bist auf dem falschen Dampfer.»

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