AboKolumne Nadine JürgensenMüssen wir Ungleichheit einfach hinnehmen?
Wer viel hat, hat meist viel geerbt. Das kann auch eine stabile Demokratie gefährden.
Mein Grossvater besuchte als Junge ein Trabrennen. Die Pferde rasten Nasenlängen auseinander über die Ziellinie. Das erste Pferd erhielt den Hauptpreis, das zweite und dritte ein merklich niedrigeres Preisgeld, und alle folgenden gingen leer aus. «Aber sie waren doch fast gleich schnell?», fragte mein Grossvater ungläubig und fand es unverständlich, dass das Preisgeld nur auf die ersten drei verteilt wurde.