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Schluss mit Office 365
Microsoft stellt das neue Abo fürs Leben vor

Neues Office: Künstliche Intelligenz soll bei Powerpoint-Vorträgen helfen.
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Mit Satya Nadella an der Spitze hat Microsoft keine Skrupel, mit Traditionen zu brechen. Eine seiner ersten Amtshandlungen als Chef war 2014 ausgerechnet die Einführung von Word, Excel und Powerpoint für Apples iPad. Weitere Schritte weg vom einstigen Kerngeschäft sollten folgen. Das frühere Zugpferd Windows wird Jahr für Jahr in den Hierarchien und Organigrammen weiter nach unten degradiert. Im Gegenzug wird die Cloudplattform Azure immer wichtiger.

Und nun hat es Office erwischt. Aus Office 365 wird Microsoft 365. Das Abo für Produktiv-Apps wird umbenannt und umgebaut. Der neue Name allein lässt schon aufhorchen: War Office doch über Jahre der Inbegriff für professionelles Arbeiten an einem Computer. Wer es ernst meinte, brauchte Office.

Das ist natürlich längst nicht mehr so. Insbesondere Googles Gratis-Web-Programme laufen Office den Rang ab. Aber auch zahlreiche kleine Apps und Dienste locken Spezialistinnen und Spezialisten mit Zusatzfunktionen, die Microsoft nicht hat.

Dass man all diese Programme dennoch weiterhin Office-Programme nennt, zeigt, wie etabliert Microsofts Office in den Köpfen immer noch ist. Entsprechend mutig ist der Schritt, sich von diesem Namen zu verabschieden.

Die neuen Abos heissen ab dem 21. April Microsoft 365 Single (für 1 Person) und Microsoft 365 Family (für bis zu 6 Personen). Microsoft nennt es vollmundig das «Abo fürs Leben». Die neuen Namen sind deutlich verständlicher als die der Vorgängerabos: Personal und Home.

Auch die Abopreise bleiben gleich, das günstigere kostet 7 Franken pro Monat oder 70 Franken pro Jahr. Das grössere kostet 11 Franken pro Monat und 110 pro Jahr. Weiterhin dabei ist auch ein Terabyte Cloudspeicher.

Neue Funktionen

In einem englischen Blogbeitrag (die offizielle deutsche Zusammenfassung gibt es hier) erklärt der verantwortliche Microsoft-Manager die neuen Abos und die zahlreichen Neuerungen. So soll das aktuell bei Firmen beliebte Kommunikations- und Kollaborations-Tool Microsoft Teams für Privatanwender und Familien weiter optimiert werden. Interessantes Detail: Sowohl Teams wie Skype (das ebenfalls Microsoft gehört) sollen künftig noch einfachere Videokonferenzen ermöglichen. Wie lange Microsoft diese zwei überlappenden Angebote parallel laufen lässt, wird spannend zu beobachten sein.

Ganz neu ist die Family Safety App. Die ermöglicht es Familienmitgliedern, den Standort zu teilen, und Eltern, die Bildschirmzeit ihrer Kinder auf PCs, Android-Handys und Xbox-Konsolen einzuschränken. Wie gross der Mehrwert einer solchen App ist, wird sich im Sommer zeigen, wenn sie schrittweise veröffentlicht wird.

Bei den klassischen Office-Programmen wirbt Microsoft mit zahlreichen Verbesserungen rund um künstliche Intelligenz. Besonders spannend klingt eine neue verbesserte Rechtschreib- und Grammatikprüfung. Wer will, der kann (vorerst nur auf Englisch) seine Powerpoint-Vorträge beurteilen lassen. Mit dem «Presenter Coach» erhält man Feedback zu Grammatik und Tonfall. Auch diese Funktion kann man freilich erst nach einem Test beurteilen.

Schliesslich gibt es noch eine Neuerung für Fans des vor bald 20 Jahren eingestellten Buchhaltungsprogramms Microsoft Money. Mit dem neuen Excel Money wird das Tabellenprogramm für Budget- und Geldverwaltung optimiert. Vorerst nur in den USA lässt sich der Dienst direkt an ein E-Banking-Konto koppeln.

Ohne Windows

Etwas fällt beim Überfliegen der neuen Microsoft-Abos sofort auf: Windows ist nicht dabei. Das macht einerseits Sinn, da es die meisten Kunden sowieso mit einem neuen Computer bekommen. Andererseits wäre das nun die Gelegenheit gewesen, alle Unklarheiten aus der Welt zu schaffen, ob und unter welchen Umständen Windows 10 nun gratis ist, und wann es was kostet.

Mit allen Traditionen bricht Microsoft dann aber doch nicht. Im neuen Abo seien auch zeitlich beschränkte App-Angebote enthalten. Ob es sich dabei um die von Windows wenig geliebten vorinstallierten Apps («Candy Crush» lässt grüssen!) oder gar um Lockvogelangebote handelt, oder ob es wirklich tolle Angebote sind, wird sich zeigen. Mit dabei seien auf jeden Fall: Adobe (Kreativ-Programme), Bark (Kinderüberwachung für Eltern), Blinkist (Bücherzusammenfassungen), Creative Live (Onlinekurse), Experian (Datenanalyse), Headspace (Meditation) und TeamSnap (Management eines Sportteams).