Michael Lang hat zwei Probleme
Der Aussenverteidiger steht vor einer ungewissen Zukunft bei Mönchengladbach. Wegen eines Juniors und eines österreichischen Nationalspielers.
Als Marco Streller am späten Abend des 22. November 2017 über eine Werbebande sprang, da war die Welt des FC Basel noch in Ordnung. Sekunden zuvor hatte der FC Basel das 1:0 gegen Manchester United erzielt, für den Sportchef der Basler gab es kein Halten mehr. Viel zu sehr war Streller in seinem Emotionshaushalt der Spieler von früher, er liess sich, im feinen Anzug gekleidet, von der Traube der feiernden Spieler begraben. Zusammen mit Michael Lang, der dieses Tor gegen den englischen Premier-League-Club geschossen hatte.
Es war einer der letzten Höhepunkte des FC Basel, der in der Schieflage der letzten Tage und Wochen von solchen Spielen weit entfernt ist. Und für Michael Lang war seine bisher letzte Gruppenphase in der Champions League einer der Gründe, warum er ein halbes Jahr später in die Bundesliga wechseln sollte. Drei Tore erzielte er in der Königsklasse und mit 26 Treffern und 18 Assists hat er seinen Wert für die Offensive bewiesen, seit er im Sommer 2015 von den Grasshoppers zum FCB gestossen war.
Endlich stimmte das Paket
Der Schritt in die Bundesliga war nur konsequent für den rechten Aussenverteidiger, der zuvor Möglichkeiten ausgelassen hatte, nach Italien, die Türkei oder England zu wechseln, weil das Paket nicht gestimmt hatte. Bis im Sommer 2018 Borussia Mönchengladbach anfragte und Lang nicht mehr Nein sagen wollte, schliesslich war er bereits 27 Jahre alt.
Abgesehen von einer Verletzung, die er sich in der Vorbereitung zugezogen hatte und wegen der er den Saisonstart verpasste, verlief Langs Start in Deutschland wunderbar. Lang war in der Vorrunde unter Trainer Dieter Hecking Stammspieler auf der rechten Seite und erzielte gegen Hannover 96 seinen ersten Bundesligatreffer. Doch seit der Winterpause läuft nicht mehr alles nach Plan: Irgendwann vertraute Hecking erst dem Allrounder Fabian Johnson, dann fiel Lang wegen muskulärer Probleme aus und zuletzt spielte Jordan Beyer auf der Position des rechten Aussenverteidigers.
Zwei Spieler machen Lang das Leben schwer
Beyer ist eines von Langs Problemen in Gladbach. Er ist 19 Jahre alt und kommt aus dem eigenen Nachwuchs. «11Freunde» zitiert Max Eberl, den Sportchef der Borussia: «Wir haben unsere Philosophie darauf ausgelegt, dass wir immer wieder Talente finden wollen, am besten im eigenen Stall.» Und das Fussballmagazin rechnet vor, dass es mit Beyer erstmals seit drei Jahren wieder ein eigener Nachwuchsspieler in die erste Mannschaft geschafft hat.
Das zweite Problem Langs heisst Stefan Lainer. Der 26-jährige österreichische Nationalspieler ist zuletzt mit RB Salzburg österreichischer Meister geworden. Unter Trainer Marco Rose, der auf kommende Saison hin zu Mönchengladbach wechselt - und der den Rechtsverteidiger Lainer gleich mitbringt, wie seit Mittwoch bekannt ist.
Der junge Beyer und Lainer bilden ein Duo, das Langs Position in Gladbachs Kader erschwert. Zudem ist Lang auch in der Nationalmannschaft nicht Stammspieler, seit Stephan Lichtsteiner zurückgestuft worden ist. In der Auswahl steht ihm Kevin Mbabu im Weg, der 24-Jährige, der als zweifacher Meister mit den Young Boys ab kommender Saison in Wolfsburg ebenfalls in der Bundesliga spielt.
Michael Langs Karriere hat sich bisher Schritt für Schritt nach oben entwickelt. Doch jetzt, mit 28 Jahren, ist seine Situation sowohl im Verein als auch in der Nationalmannschaft eine schwierige.
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