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Demo-Samstag in Bern
Tausende an Demo gegen Corona-Politik – Polizei umstellte Reitschule

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Thousands of protesters gather in front of the Swiss House of Parliament during a rally in opposition with the current measures to tackle the spread of the coronavirus, Covid-19 health pass and vaccination, in Lausanne on October 23, 2021. - On November 28, 2021, Swiss will vote on challenging the law underpinning many of the government’s coronavirus measures. The country’s vaccination rate is lower than many other European nations. (Photo by Fabrice COFFRINI / AFP)
Die Menschenmenge lauscht den Reden auf dem Bundesplatz.

Die nationale Kundgebung der Coronamassnahmen-Gegner, zu der das Aktionsbündnis Urkantone und die Freie Linke Schweiz aufgerufen hatten, verlief nach aktuellem Stand der Dinge ohne grössere Zwischenfälle. Die Organisatorinnen und Organisatoren sprachen von 15'000 bis 20'000 Teilnehmenden, eine Schätzung der Kantonspolizei Bern ist noch nicht bekannt.

Die Teilnehmerschaft war bunt gemischt: Jung und alt vom Kinderwagen bis zum Rollstuhl, «Leute wie du und ich», Querdenker, viele mit Schweizerfahnen in der Hand, Hippies mit einem Bob-Marley-Mobil, aber auch erkennbare Rechtsextreme. Der Slogan, den man am häufigsten sah: Steckt euch eure Spritze in den Arsch.

Der Münsterplatz hatte sich ab 12.30 Uhr stetig gefüllt, bald quollen auch die angrenzenden Gassen der unteren Altstadt über. Um 13.30 Uhr machte sich die Spitze des Demozugs auf Richtung Bundeshaus, wo um 14.30 die Platzkundgebung begann. Die letzten Demonstrantinnen und Demonstranten verliessen den Münsterplatz um 14.45 Uhr. Auf dem Bundesplatz geisselten mehrere Rednerinnen und Redner die offizielle Pandemie-Politik der einheimischen Behörden.

Vergleichsweise bescheiden wirkte daneben die Demonstration auf dem Helvetiaplatz, die rund 100 Personen mobilisierte. Dazu aufgerufen hatten verschiedene linke Gruppierungen und Parteien. Die Demo stand unter dem Motto «Solidarität mit Corona-Betroffenen», womit unter anderem auch Pflegepersonal oder Sans-Papiers gemeint waren.

Um 16 Uhr wurde die Veranstaltung auf dem Bundesplatz wie im Rahmen der Bewilligung vereinbart beendet. Während sich viele angeführt von den Freiheitstrychlern Richtung Bahnhof zerstreuten, waren um 17.30 Uhr immer noch einige hundert, oftmals stark alkoholisierte Demoteilnehmer vor dem Bundeshaus versammelt. Die Polizei machte vorsichtig Anstalten, den Platz zu räumen. Um 19 Uhr steht auf dem Bundesplatz mit der ersten Vorführung des Lichtspektakels Rendez-vous Bundesplatz bereits der nächste Programmpunkt auf der Agenda.

Demolierte Autos auf der Schützenmatte, eine Frau verletzt

Auch die Kantonspolizei vermeldete nach der Grossdemo, dass diese ohne grössere Zwischenfälle beendet worden sei. Vereinzelt seien Wegweisungen ausgesprochen worden, und der Verkehr in der Innenstadt sei stark beeinträchtigt gewesen.

Gröbere Zwischenfälle gab es dagegen bei der Reitschule. Wie die Polizei am Abend mitteilte, haben sich Polizisten für eine Unfallaufnahme auf der Schützenmatte befunden, als sie unvermittelt durch mehrere Dutzend vermummte, aus der Reithalle kommende Personen mittels Steinwürfen angegriffen wurden.

Dabei wurden drei Fahrzeuge, darunter ein Patrouillenfahrzeug und ein Reisecar, massiv beschädigt. Vor Ort sagten Beobachter, es habe sich um einen Car gehandelt, mit denen Corona-Massnahmengegner nach Bern gereist seien.

Eine am Verkehrsunfall beteiligte Frau sowie ein Polizist wurden von Steinen getroffen. Die Frau wurde dabei leicht verletzt. Der Polizist blieb unverletzt.

Die Angreifer zogen sich laut Polizeiangaben unmittelbar nach den Steinwürfen in die Reithalle zurück. Als sich immer mehr Personen in Richtung Reitschule begaben, forderte die Polizei weitere Unterstützung an.

Es gingen Gerüchte zu einer Hausdurchsuchung in der Reitschule um, doch kurz nach 18 Uhr zogen sich die Polizistinnen und Polizisten zurück.

Die Ermittlungen bezüglich der Täterschaft sind im Gang, die Polizei sucht Zeugen.

Behinderungen auf den Bernmobil-Linien

Auf zahlreichen Bernmobil-Linien muss der Verkehr wegen den Kundgebungen einstellt werden:

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Massnahmengegner treffen ein

Seit 12 Uhr strömten Demonstrantinnen und Demonstranten in immer grösseren Mengen aus dem Bahnhof und spazierten Richtung Münsterplatz. Während auf dem Bundesplatz noch Marktstände abgebaut werden, ist die Bühne der Covid-Zertifikatsgegner bereits aufgebaut, der Zaun vor dem Bundeshaus steht, via Kochergasse und Bundesgasse ist kein Durchkommen mehr.

Demo der Massnahmengegner

Heute werden einmal mehr Gegnerinnen und Gegner der Corona-Massnahmen durch Bern marschieren. Im Gegensatz zu den jüngsten, von Auschreitungen geprägten Kundgebungen ist diese jedoch von der Stadt Bern bewilligt, die Polizei wird sich folglich eher im Hintergrund halten.

Als Organisatoren treten das Aktionsbündnis Urkantone und die Freie Linke Schweiz auf. Sie hatten sich bei der Stadt Bern um eine Bewilligung bemüht. Die Stadt rechnet mit mehreren Tausend Teilnehmern.

Laut Programm versammeln sich die Demonstrierenden ab 12.30 Uhr auf dem Münsterplatz. Um 13.30 beginnt der Marsch via Herrengasse, Casinoplatz und Amtshausgasse zum Bundesplatz. Dort treten ab 14.30 Uhr mehrere Redner auf. Die Kundgebung endet um 16 Uhr.

Kundgebung einer linken Vereinigung

Auch eine linke Vereinigung protestiert heute in Bern. Allerdings für die «besonders Betroffenen der Corona-Pandemie». Zu den Unterstützern gehören unter anderem die SP Stadt Bern, das Grüne Bündnis, die Alternative Linke, die Partei der Arbeit, die Juso Stadt und Kanton Bern sowie das feministische Streikkollektiv Bern. Auch das Solidarische Bündnis Bern hat dazu aufgerufen, an der Demo teilzunehmen. Dieses hat bereits letzte Woche eine Demonstration in Bern organisiert – allerdings eine illegale.

Doch während die Massnahmengegner durch die Altstadt vom Münster- zum Bundesplatz marschieren dürfen, hat die Stadt dem linken Kollektiv lediglich den Helvetiaplatz zur Verfügung gestellt. Dies sorgt für Verärgerung bei den Organisatoren, weil diese das Gesuch vor den Massnahmengegnern eingereicht hatten. Die Kundgebung beginnt um 14 Uhr.

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