Ticker zur MassentierhaltungsinitiativeNachwahlbefragung zeigt deutlichen Stadt-Land-Graben
Die Schweiz stimmt heute über die Initiative zur Massentierhaltung ab. Wir berichten live.
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Das Wichtigste in Kürze:
Die Massentierhaltungsinitiative ist mit einem Nein-Stimmen-Anteil von 62,9 Prozent abgelehnt worden.
Die Initiative scheiterte auch am Ständemehr. Nur der Kanton Basel-Stadt stimmte Ja.
Die Befürworter wollten die Standards in der Tierhaltung verbessern.
Die Gegner warnten vor einem Bauernsterben und höheren Preisen.
Unser Kommentar zum Thema:
Umweltschutz mit den Bauern – nicht gegen sie: Es ist für die Naturschützer höchste Zeit, die Strategie zu ändern, schreibt Redaktor Stefan Häne.
Zu den anderen Abstimmungen:
Ticker beendet
An dieser Stelle beenden wir den Ticker zur Massentierhaltungsinitiative. Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
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Nachwahlbefragung
Die Nachwahlbefragung von Tamedia und LeeWas zeigt, dass die Initiative bei Frauen grössere Chancen hatte als bei Männern. Zudem gab es einen deutlichen Stadt-Land-Graben: In Städten stimmten 48 Prozent zu, in Agglomerationen 38 Prozent, auf dem Land lediglich 29 Prozent. Das Einkommen machte dagegen keinen grossen Unterschied. Auf die Frage, ob die Tiere mehr Platz in den Ställen und mehr Auslauf ins Freie erhalten sollten, antworteten in der Nachwahlbefragung 46 Prozent mit Ja.
Meret Schneider: «Es geht weiter»
Die grüne Nationalrätin Meret Schneider will nun gemeinsam mit dem Bauernverband die Tierwohlprogramme stärken. «Die Grossverteiler sollen ihre Margen auf Bioprodukten offenlegen», sagt die Massentierhaltungs-Initiantin im Interview.
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Berset: «Der Bundesrat misst dem Tierwohl grosse Bedeutung zu»
Bundesrat Alain Berset stellte vor den Medien fest, die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger seien der Auffassung, dass die Würde der Tiere respektiert werde und dass es nicht nötig sei, die Verfassung zu ändern. «Der Bundesrat misst dem Tierwohl grosse Bedeutung zu», versicherte Berset. Natürlich könne dieses weiter verbessert werden. Das sehe die Agrarpolitik des Bundesrates vor.
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Elefantenrunde
Die Parteipräsidentinnen und -präsidenten haben in der Elefantenrunde im Schweizer Fernsehen das Resultat kommentiert. Der Standard in der Tierhaltung sei bereits hoch, sagte SVP-Präsident Marco Chiesa. Man dürfe nicht immer höhere Hürden für die Landwirtschaft schaffen. Mitte-Präsident-Gerhard Pfister sprach von einem Vertrauensbeweis für die Landwirtschaft. SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer sagte, die Initianten hätten eine wichtige Debatte angestossen. Massentierhaltung könne keine Perspektive für die Landwirtschaft der Zukunft sein. FDP-Präsident Thierry Burkart stellte fest, die Landwirte müssten produktiv arbeiten können.
"Gegen ein Diktat des Angebots"
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Stadt-Land-Graben
Während es bei der AHV-Abstimmung einen Graben zwischen Männern und Frauen gab, spaltete die Massentierhaltungsinitiative städtische und ländliche Gebiete. Auf dem Land wurde sie deutlicher abgelehnt als in den Städten.
62,9 Prozent sagen Nein
Die Massentierhaltungsinitiative ist mit einem Nein-Stimmen-Anteil von 62,9 Prozent abgelehnt worden. Nur im Kanton Basel-Stadt resultierte ein Ja.
"Die Diskussion war fair"
Bauernverbandspräsident und Mitte-Nationalrat Markus Ritter sieht im Abstimmungsergebnis «einen grossen Vertrauensbeweis» für die Bauern. Die Konsumentinnen und Konsumenten hätten sich nicht einschränken lassen wollen, sagte er in der Diskussionsrunde im Fernsehen SRF. Die Diskussion habe er als fair empfunden.
"Konsumenten haben die Wahl"
Die Organisation Bio Suisse appelliert nach dem Nein zur Massentierhaltungsinitiative an die Konsumentinnen und Konsumenten. Sie hätten die Wahl beim Einkaufen. Biobäuerinnen und -bauern in der Schweiz zeigten jeden Tag, dass höhere Standards möglich seien als jene, die das Schweizer Tierschutzgesetz vorschreibe. (SDA)
"Eine Chance verpasst"
«Die Schweiz hat heute die Möglichkeit verpasst, das Leben von Millionen Tieren in der Landwirtschaft zum Besseren zu verändern»: Das schreibt der Verein Sentience, der die Initiative mitlanciert hat. «Solange ein Masthuhn sein Leben auf der Fläche eines A4-Blattes verbringen muss und sich 10 Schweine die Fläche eines Autoparkplatzes teilen, ist das Schweizer Tierschutzgesetz ungenügend. Jetzt ist klar: ein signifikanter Teil der Bevölkerung teilt diese Einschätzung.»
"Wir lassen uns nicht aufhalten"
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"Mit den Bauern, nicht gegen sie"
Natur- und Tierschützer sollten ihre Strategie ändern, schreibt unser Kommentator. Lesen Sie hier den Kommentar.
Mike Egger kritisiert links-grünes Lager
SVP-Nationalrat Mike Egger (SG) fordert nach dem Nein zur Massentierhaltungsinitiative einen Kurswechsel des links-grünen Lagers. Dieses dürfe die Landwirtschaft nicht länger einem «Spiessrutenlauf» aussetzen. Die Landwirtschaft sei in der Schweiz stärker reguliert als der gesamte Energiesektor, sagte Egger im Gespräch mit dem Schweizer Radio SRF. (SDA)
Grüne fordern mehr Transparenz
Die Grünen wollen sich weiter für das Tierwohl einsetzen. Das teilten sie nach der Abstimmungsniederlage mit. Unter anderem fordern die Grünen mehr Preistransparenz bei Agrarprodukten im Detailhandel. «Umweltschonend und tiergerecht produzierte Lebensmittel sollen nicht länger mit hohen Margen überteuert werden», schreiben die Grünen.
Am Ständemehr gescheitert
Jetzt ist es definitiv: Die Massentierhaltungsinitiative ist abgelehnt worden. Sie ist am Ständemehr gescheitert.
"Der Bauernverband wehrt sich gegen alles"
Bio-Bauer und Grünen-Nationalrat Kilian Baumann aus dem Ja-Lager kritisiert den Bauernverband. Dieser wehre sich gegen sämtliche Kompromisse, sagte Baumann im Fernsehen SRF. Deshalb sei ein Gegenvorschlag im Parlament chancenlos gewesen. Das sei bedauerlich.
"Das Vertrauen ist da"
Für Gegnerin Priska Wismer-Felder, Bäuerin und Mitte-Nationalrätin, zeigt die Ablehnung, dass die Bevölkerung den Bauern vertraut. Die Landwirtschaft müsse aber zeigen, was sie heute schon alles fürs Tierwohl tue, sagte Wismer-Felder im Fernsehen SRF.
Ein ungleicher Kampf
«Es war ein Kampf David gegen Goliath»: Das sagte Philipp Ryf, Geschäftsführer der Ja-Kampagne, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Gegenseite – das Nein-Lager – habe viel mehr finanzielle Mittel gehabt. Ryf sprach von einer verpassten Chance. Die Übergangsfrist von 25 Jahren hätte der Schweizer Landwirtschaft die Umstellung erlaubt. Und er gehe nach wie vor davon aus, dass die Lebensmittelproduktion in einem Vierteljahrhundert an einem anderen Ort stehen müsse.
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