AboKolumne von Markus SommKeller-Sutter hat alles richtig gemacht
Die kleinkarierte Debatte über das Lob der Bundespräsidentin für J. D. Vance ist der Schweiz nicht würdig.

Es ist bedauerlich, dass die neue amerikanische Botschafterin, Callista Gingrich, noch nicht in Bern angekommen ist: Wäre sie schon hier, hätte sie sicher das hervorragende Interview gelesen, das Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter vor kurzem der Genfer Zeitung «Le Temps» gegeben hat, worin sie die Rede von J. D. Vance als «sehr liberal» bezeichnete: «In gewissem Sinne war sie sehr schweizerisch, als er sagte, wir müssten auf die Bevölkerung hören». Und angesprochen auf die Kritik, die der neue US-Vizepräsident an den Europäern geübt hatte, was den Stand der Meinungsfreiheit anbelangte, sagte die Freisinnige: «Er sprach von Werten, die verteidigt werden müssen und die wir teilen ... Es war ein Plädoyer für die direkte Demokratie. So kann man es lesen.»